Zum Jubiläum ihres Trainers Köbi Kuhn hat die Schweizer Nationalmannschaft ihren größten WM-Erfolg seit zwölf Jahren gefeiert und Südkorea aus dem Turnier geschossen. Mit dem 2:0 (1:0) gegen den WM-Vierten von 2002 sicherten sich die Eidgenossen am Freitag in Hannover den Sieg in der Gruppe H und zogen im 50. Länderspiel unter Kuhn erstmals seit 1994 in ein Achtelfinale ein.

HANNOVER. Philippe Senderos (23.) und Alexander Frei (77.) schossen vor 43 000 Zuschauern die Eidgenossen zum fünften Mal in der WM-Geschichte in die Runde der letzten 16.

Während die Schweizer als einziges Team ohne Gegentor in die K.o.- Runde einzogen und am Montag in Köln auf ihren Wunschgegner Ukraine treffen, ist für Südkorea die WM beendet. Die Asiaten verpaßten das Achtelfinale, weil Frankreich sie durch das 2:0 gegen Togo noch vom zweiten Platz verdrängte.

Tragischer Held der Schweizer war Verteidiger Senderos. Bei seinem Kopfball-Treffer in der 23. Minute stieß er mit Choi Jin-Cheul zusammen. Der Profi von Arsenal London und der Südkoreaner zogen sich Platzwunden zu und mußten behandelt werden. Sechs Minuten nach der Pause verletzte sich Senderos bei einem Sturz schwer am rechten Arm und wurde ausgewechselt. Sein Einsatz im Achtelfinale ist ungewiß.

Beide Mannschaften spielten von Beginn an auf Angriff und gingen ein hohes Tempo. Nach rund zehn Minuten erspielten sich die körperlich stärkeren Schweizer allmählich ein Übergewicht. Der Leverkusener Tranquillo Barnetta und der Ex-Stuttgarters Haken Yakan zog im Mittelfeld der Eidgenossen geschickt die Fäden. Barnetta (10.) war es auch, der die erste große Chance hatte. Sein Schuß wurde noch im letzten Moment von Choi Jin-Cheul geblockt. Yakin bereitete die Führung durch einen Freistoß auf Senderos vor.

Die Südkoreaner machten nach dem Wechsel weiter Druck. Die Schweizer verlegten sich dagegen auf das Kontern. Obwohl die Europäer immer wieder unsicher wirkten, kamen sie zu keinen klaren Chancen. Auch die Einwechslung des Noch-Duisburger Stürmers Ahn Jung-Hwan brachte nichts mehr. Schon vor seinem Treffer zum 2:0 aus abseitsverdächtiger Position hatte es Frei verpaßt, für die Entscheidung zu sorgen. Einmal verzog der 26-Jährige freistehend (58.). Sechs Minuten später traf er die Latte, ehe er es dann besser machte.