Argentinien läßt sich auf dem Weg in die K.o.-Runde nicht aufhalten, zumindest nicht von Serbien-Montenegro. Der zweimalige Champion gewann sein zweites Gruppenspiel in Gelsenkirchen ohne große Probleme mit 6:0.

Mit einer erneut begeisternden Fußball-Gala hat Argentinien seine Fans verzaubert und die Titelansprüche bei der Weltmeisterschaft klar untermauert. Beim 6:0 (3:0) gegen Serbien-Montenegro in Gelsenkirchen gelang dem zweimaligen Titelträger eine weitere Steigerung gegenüber dem Auftaktsieg gegen die Elfenbeinküste. Mit dem bisher höchsten Turniersieg stießen die "Gauchos" in der Gruppe C die Tür zum Achtelfinale weit auf.

Vor 52 000 Zuschauern in der Gelsenkirchener WM-Arena traf Maxi Rodriguez (6./41.) zwei Mal. Esteban Cambiasso (31.), Torjäger Hernan Crespo (79.), die eingewechselten Carlos Tevez (84.) und Lionel Messi (88.) machten den höchsten WM-Sieg der Argentinier seit 28 Jahren perfekt und ließen auch Fußball-Legende Diego Armando Maradona auf der Tribüne vor Begeisterung tanzen. Die nach einer Roten Karte für Mateja Kezman (65.) dezimierten Serben hatte nicht den Hauch einer Chance und können nach der zweiten Niederlage die Heimreise planen.

Die Argentinier, bei denen die Jungstars Tevez und Messi in der zweiten Hälfte zu ihren geforderten WM-Debüts kamen, mußten allerdings noch auf den Ausgang des zweiten Gruppenspiels der Niederlande gegen die Elfenbeinküste am Freitagabend warten, um endgültig Gewißheit über den Einzug in die nächste Runde zu haben. Nur bei einem Sieg der Afrikaner wäre die Entscheidung auf den letzten Spieltag verschoben worden, an dem Argentinien und die Niederlande am Mittwoch zusammentreffen.

Mit der Weltklasse-Vorstellung in Gelsenkirchen ließen die Südamerikaner aber keine ernsthaften Zweifel daran, daß sie das schmachvolle Vorrunde-Aus vor vier Jahren getilgt würde. Wie schon vor dem Auftaktsieg gegen die Elfenbeinküste hatte Maradona seine Erben vor dem Anpfiff in der Kabine heiß gemacht - mit Erfolg: Schon nach sechs Minuten hatte der größte Fan der Argentinier Grund zum Jubeln.

Nicht nur wegen des frühen Gegentors fand Serbien-Montenegro nie ins Spiel. Trainer Ilija Petrovic hatte noch kurz vor der Partie seine Deckungsreihe umstellen müssen, weil sich Ivica Dragutinovic verletzte und durch Milan Dudic ersetzt werden mußte. Gegen den Angriffswirbel der Argentinier war die neue Abwehrformation der Serben völlig überfordert.