England hat sich mit einer blamablen Leistung gegen Trinidad und Tobago ins WM-Achtelfinale gequält. Peter Crouch (83.) und Steven Gerrard (90.+1) sorgten in Nürnberg erst spät für den 2:0-Sieg. Die Engländer präsentierten sich allerdings zu keiner Zeit in WM-reifer Verfassung.

Im Achtelfinale trifft der Weltmeister von 1966 nun entweder auf Deutschland oder auf Ekuador.

Nach der enttäuschenden Leistung beim 1:0 gegen Paraguay taten sich die Engländer auch gegen den krassen Außenseiter äußerst schwer. Insgesamt wirkte England ideenlos und träge. Dazu gingen die Stürmer mit ihren Möglichkeiten allzu sorglos um. Die beste Gelegenheit vergab Crouch, der nach einer Beckham-Flanke viel zu überhastet abschloß (43.).

Trinidad und Tobago überzeugte erneut durch eine aufmerksame Defensivarbeit. In der Offensive allerdings hielten sich die "Soca Warriors" lange zurück. Gefährlich waren sie bei Standardsituationen, um die sich stets der 34 Jahre alte Kapitän Dwight Yorke kümmerte. Nach einem Eckball segelte Englands Torhüter Paul Robinson am Ball vorbei, doch Stern John verfehlte mit seinem Kopfball knapp das Ziel (36.). Kurz vor der Pause das gleiche Spiel: Robinson patzte, Stern John köpfte, und John Terry musste auf der Linie retten.

Die rund 25 000 Fans der Engländer verabschiedeten ihr Team mit Pfiffen und "Rooney"-Sprechchören in die Pause. Sven-Göran Eriksson hatte den Hoffnungsträger schon nach einer knappen halben Stunde zum ersten Mal zum Aufwärmen geschickt. Nach 58 Minute war es dann soweit: 47 Tage nach seinem Fußbruch betrat Hoffnungsträger Rooney den WM-Rasen; er ersetzte den enttäuschenden Owen.

Tatsächlich wurde das Spiel der Engländer etwas lebendiger, auch weil der zugleich eingewechselte Aaron Lennon auf der rechten Seite für Schwung sorgte. Doch an der katastrophalen Chancenauswertung änderte sich nichts. Die Engländer mußten lange zittern, ehe der zuvor äußerst unglückliche Crouch doch noch per Kopf traf. Mit dem zweiten Treffer durch Gerrard fiel der Sieg gegen die wacker kämpfenden Underdogs allerdings etwas zu hoch aus.