Bei der letzten WM schieden die Franzosen sang- und klanglos nach der Vorrunde aus. Und auch diesmal hat der Weltmeister von 1998 einige Startprobleme. Zidane und Co. kamen in Stuttgart gegen die Schweiz über ein torloses Remis nicht hinaus.

Die "Equipe Tricolore" konnte nur mit Mühe einen Fehlstart wie vor vier Jahren vermeiden und wartet weiterhin auf den ersten Treffer bei einer WM seit dem gewonnenen Finale 1998. Trotz der mäßigen Vorstellung in dem Topspiel der Gruppe G konnten beide Teams mit dem Remis leben, da die anderen beiden Gruppengegner Südkorea und Togo als klare Außenseiter gelten.

Frankreichs Trainer Raymond Domenech sorgte zum WM-Auftakt für eine Überraschung und brachte den 23-jährigen Franck Ribery erstmals von Beginn an. Er gab damit dem Druck der Öffentlichkeit nach, die das Talent von Olympique Marseille nach dessen starken Leistungen in der Vorbereitung gefordert hatten. Ribery bemühte sich neben Zinedine Zidane, im Mittelfeld das Spiel zu lenken, und stellte dabei sein großes Idol in den Schatten. Während der 33 Jahre alte Kapitän nur selten mit Pässen glänzte, trieb der Shooting Star ungeachtet der Temperatur von 31 Grad seine ständig Mannschaft an.

Beinahe die gesamte erste Halbzeit kontrollierten die Franzosen vor 52 000 Zuschauern im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion die Partie, ohne allerdings gegen die defensivstarken Schweizer zu klaren Tormöglichkeiten zu kommen. Thierry Henry von Arsenal London als alleinige Sturmspitze rieb sich gegen Patrick Müller und seinen Clubkollegen Philippe Senderos auf. Außer von Ribery und Zidane erhielt er nur wenig Unterstützung. Einziger Aufreger aus Sicht der Franzosen war vor der Pause ein unabsichtliches Handspiel von Patrick Müller im Schweizer Strafraum nach einem Schuß von Henry.

Die beste Chance in Hälfte eins hatten die Eidgenossen, die mit sechs Bundesliga-Legionären antraten. Nach einem Freistoß des Leverkuseners Tranquillo Barnetta (24.) verpaßten Senderos und Alexander Frei den Ball, der schließlich am Pfosten landete.

Auch nach dem Wechsel ließen die Schweizer die Franzosen zunächst kommen. Doch nach 20 Minuten in der zweiten Halbzeit wurden die Eidgenossen mutiger. Eric Abidal rettete nach einer Flanke von Barnetta vor dem heranstürmenden Frei (63.). Zwei Minuten später vergab der für den enttäuschenden Kölner Marco Streller eingewechselte Daniel Gygax die beste Chance, doch sein Kopfball aus kurzer Entfernung wehrte Torwart Fabien Barthez noch ab.

Domenech reagierte und wechselte den ausgelaugten Ribery gegen Saha als zweite Sturmspitze ein. Beinahe hätte die Maßnahme Erfolg gehabt, als Saha den ebenfalls eingewechselten Vikash Dhorasoo bediente und dieser kurz vor dem Ende knapp verzog.