Der Umbau des Trainingsgeländes soll bald beginnen. Die Nachwuchstalente aus dem Leistungszentrum ziehen an die Kollaustraße.

Oliva. Es ist vor allem der Fan Stefan Orth, der seit Mittwoch im Trainingslager von Oliva weilt, sich über den Fitnesszustand Langzeitverletzter wie Carlos Zambrano informiert und als Zaungast die Einheiten des FC St. Pauli verfolgt. Drei Tage ist er im Rahmen einer Sponsorenreise ganz nah dran am Fitmachen für die ausstehenden 15 Partien, an deren Ende die Rückkehr in die Bundesliga stehen soll. Und dennoch wird er unter spanischer Sonne auch immer wieder als Präsident benötigt. "Gespräche mit dem Aufsichtsrat", sagt er achselzuckend und entschuldigt sich für seine 30-minütige Verspätung. Die nächste Vertragsverlängerung mit einem Spieler stehe bevor.

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Orth und seine Präsidiumskollegen haben viel zu tun in diesen Tagen, die Agenda wird neben einer Reihe zu verlängernder Arbeitsverträge mit dem sportlichen Personal vor allem von den infrastrukturellen Herausforderungen dominiert. Der Umbau der Gegengeradentribüne im Sommer und der ebenfalls für 2012 geplante Neubau des dann zweistöckigen Funktionsgebäudes auf dem Trainingsgelände erfordern Entscheidungen. "Was das Gebäude betrifft, könnten wir im Februar loslegen, der Bauantrag ist da, lediglich die Raumplanung muss noch im Detail besprochen werden. Aber den endgültigen Zeitpunkt bestimmt die sportliche Leitung", meldet Orth den planerischen Prozess abgeschlossen. Und anders als lange Zeit kolportiert werde der Trakt komplett und nicht in drei Phasen abgerissen: "Die Spieler werden deshalb mindestens drei Monate lang in Containern duschen müssen."

Nach Fertigstellung sollen neben Profis und U23 auch die U19 und die U17 vom Nachwuchsleistungszentrum Brummerskamp an die Kollaustraße ziehen. Mehr Räumlichkeiten, mehr Personal - und in der Folge dann auch mehr Plätze. Mit dem Besitzer des Geländes südlich der Straße Langenhorst seien "Absichtserklärungen beider Seiten abgegeben" worden, bestätigt Orth. St. Pauli plant auf dem Areal bis zu drei neue Fußballfelder und damit die nächste Millionen-Investition.

Bis zum Vollzug dürften indes noch einige Telefonate und Gespräche mit dem Aufsichtsrat nötig sein, der auch in anderen Fragen hinzugezogen wird. Anfang Februar treffen sich die Gremien zu Gesprächen über die zukünftige Vereinsstruktur (Abendblatt berichtete). "Mir persönlich gefällt die Neutralität eines ehrenamtlichen Präsidiums", sagt Orth, "aber ein hauptamtlicher Vorstand wäre für die Zukunft sicher die bessere Variante."