St. Pauli unterliegt 0:1 im Testspiel gegen dezimierten 1. FC Kaiserslautern

Belek. Ewald Lienen brachte die wichtigste Erkenntnis schnell auf den Punkt. „Wir müssen unsere Chancenverwertung deutlich verbessern“, sagte der Cheftrainer des FC St. Pauli am Donnerstag nach der 0:1-Niederlage seiner Mannschaft im Test gegen den Zweitliga-Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern im Rahmen des Sun-Express-Cups. „Mehr Chancen werden wir uns auch in einem Punktspiel nicht herausspielen. Die Spieler müssen beim Torschuss entschlossener werden“, sagte Lienen weiter. „Es gab einige Schüsse aus 16 Metern, da hätte der gegnerische Torwart schon stolpern müssen, damit daraus ein Tor werden kann.“

So war die Partie ein Spiegelbild einiger St.-Pauli-Spiele in dieser Saison. Einen umstrittenen Freistoß, den für Kaiserslautern der vom HSV ausgeliehene Kerem Demirbay ausführte, verwertete FCK-Innenverteidiger Willi Orban bereits in der vierten Minute zur 1:0-Führung, die bis zum Abpfiff Bestand hatte.

Die beste Chance zum Ausgleich vergab Stürmer John Verhoek (81.), als er frei aus zwölf Metern den Ball über das Tor schoss. Dagegen hatte Sebastian Schachten (37.) Pech, dass sein Schrägschuss von der rechten Seite an die Latte prallte.

Lienen ärgerte sich auch darüber, dass in der 18. Minute Kaiserslauterns Abwehrspieler Tim Heuberg den allein auf das Tor zustürmenden Angreifer Lennart Thy mit einem Griff ans Trikot am Weiterlaufen hinderte. Heuberg sah von Schiedsrichter Florian Heft (Osnabrück) die Rote Karte wegen einer „Notbremse“. „Es ist in einem Testspiel nicht hilfreich, gegen einen dezimierten Gegner zu spielen. Ich hätte gern mehr Erkenntnisse gegen ein vollzähliges Team gewonnen“, sagte Lienen.

Schiedsrichter Heft verteidigte seine Entscheidung: „Es gab für mich in dieser Szene den Regeln entsprechend keine andere Wahl, als Rot zu geben.“ Kulanz ist nicht möglich, weil auf dieses Testspiel auch gewettet werden konnte. „Es wäre für alle Beteiligten besser gewesen, wenn Heuberg kein Foul begangen, Lenny Thy den Ausgleich erzielt und beide Teams mit elf Mann weitergespielt hätten“, sagte Lienen.

FC St. Pauli: 1. Halbzeit: Himmelmann – Schachten, Ziereis, Gonther, Buballa – Görlitz, Trybull, Daube, Maier – Nöthe, Thy. 2. Halbzeit: Himmelmann – Startsev, Sobiech, Kalla, Halstenberg – Rzatkowski, Buchtmann, Nehrig (80. Kurt), Choi (84. Litka) – Budimir, Verhoek.