Hamburg. Die Symbolik hätte passender kaum sein können. Als die Mannschaft des FC St. Pauli am Montagmorgen zum Auslaufen aufbrach, entlud sich der graue Himmel. Wie die begossenen Pudel trottete der Tabellenletzte der Zweiten Liga durch das Niendorfer Gehege. Reden wollte von den Spielern im Anschluss niemand.

Dafür stellte sich Sportdirektor Rachid Azzouzi, der noch unmittelbar nach der 0:1-Niederlage gegen Darmstadt 98 jeglichen Kommentar verweigert hatte. „Wir müssen bei allem Druck kühlen Kopf bewahren. Was außerhalb des Vereins passiert, können wir nur bedingt kontrollieren. Was wir brauchen, sind Punkte“, sagte Azzouzi, der weiß, dass der Druck angesichts der sportlichen Situation weiter steigen wird. Mit lediglich 13 Punkten aus 17 Spielen herrscht bei St. Pauli Alarmstufe Rot.

Angesichts dieser erschütternden Zahlen ist es keine Überraschung, dass bei Teilen der Fans auch über den Trainer diskutiert wird. Von 13 Partien konnte St. Pauli unter Thomas Meggle, der am 3. September das Amt von Roland Vrabec übernommen hatte, lediglich zwei Spiele gewinnen. Dennoch steht der 39-Jährige nicht zur Disposition. „Meggle lebt St. Pauli. Er macht sich viele Gedanken, sucht nach Lösungsansätzen. Leider spiegelt sich das noch nicht in Ergebnissen wider. Wir denken nicht daran, etwas zu ändern“, sagte Azzouzi.