Der Stürmer des FC St. Pauli hat eine Wohnung gefunden und hofft nun auf das erste Tor

Hamburg. Ante Budimir brachte zum Training des FC St. Pauli am Dienstag eine Stange Parmesankäse mit. Gemeinsam mit fünf Teamkollegen musste der Stürmer nach der Einheit für die Mannschaft kochen. Budimir gehörte zur Verlierergruppe der Schnitzeljagd durch St. Pauli am vergangenen Donnerstag. Nun galt es, die Wettschulden einzulösen. „Ich kann ein bisschen kochen“, verriet Budimir, bevor er Salat und Pasta für das Team zubereitete. Der Kroate erzählt das auf Englisch, dabei mischt er immer wieder deutsche Wörter ein. Budimir, der Ende August kurz vor Transferschluss für rund eine Million Euro von NK Lokomotiva Zagreb nach Hamburg kam, fühlt sich in seiner neuen Heimat immer wohler. „Ich lerne jeden Tag neue Wörter, verstehe meine Mitspieler immer besser“, sagt der 23-Jährige. An diesem Mittwoch bezieht er zudem nach zweimonatiger Suche seine neue Wohnung in Eimsbüttel. „Ich kann es kaum erwarten und bin schon richtig ungeduldig.“

Budimir erhofft sich vom Umzug aus dem Hotel in seine neue Wohnung auch einen sportlichen Schub. Der nach Ugur Inceman zweitteuerste Transfer des Kiezclubs aller Zeiten konnte die Erwartungen bislang nur ansatzweise erfüllen. Der 1,90 Meter lange Angreifer arbeitet zwar viel für das Team, getroffen hat er in bislang sieben Ligaeinsätzen aber noch nicht. „Ich mache mir keinen Druck. Wenn ich hart arbeite und fokussiert bin, wird das Tor kommen, das weiß ich“, sagt Budimir, der mit seiner aufwendigen Spielweise an Landsmann Ivica Olic erinnert. „Ich habe ihn früher als Fan von Dinamo Zagreb oft im Stadion gesehen. Er ist ein unglaublicher Spieler, der wie eine Maschine läuft und dabei noch trifft“, sagt Budimir über den ehemaligen HSV-Stürmer. Getroffen hat Budimir zuletzt dreimal im Test gegen Bezirksligist SC Harsum. Auch im Abschlussspiel beim Training am Dienstag war er der einzige Torschütze, traf zweimal ins Netz. Im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf am kommenden Montag (20.15 Uhr) wird Budimir im Angriff voraussichtlich wieder den Vorzug vor John Verhoek erhalten, der gegen Union Berlin zuletzt als Joker getroffen hat. Trainer Thomas Meggle beschrieb danach seine Idee: „Ante arbeitet, John erntet.“

Der bescheidene Budimir hätte nichts dagegen, wenn es am Montag wieder so läuft. Auch wenn er gerne selbst über sein erstes Tor jubeln würde. Bis dahin freut er sich über sein neues Zuhause. Seine Freundin, die in Kroatien studiert, wird ihn bald besuchen. Budimir will dann für sie kochen. Mit Nudeln und Parmesan wird er sich dann aber nicht begnügen.