Trainer Thomas Meggle muss auch im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt improvisieren, da er wieder auf etliche Stammkräfte verzichten muss. „Wir müssen die wichtigen Zweikämpfe gewinnen“.

Hamburg. „Ein kleiner, feiner Kreis“ – so beschreibt Thomas Meggle die Spieler, mit denen er sich an diesem Sonnabend mit dem ICE auf die Reise nach Frankfurt begibt. Der Cheftrainer des FC St. Pauli umschreibt damit auf seine Art, dass er auch im Zweitliga-Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt am Sonntag (13.30 Uhr, Sky live) auf etliche, Stammkräfte wird verzichten müssen.

„Ich jammere nicht, denn das wäre das völlig falsche Signal“, sagt Meggle. Er hofft vielmehr, dass die ihm zur Verfügung stehenden Spieler mit einer ähnlich kämpferisch starken Leistung wie beim 1:0-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig am vergangenen Dienstag auch diesmal punkten können. Meggle ist dabei bewusst, dass die äußeren Umstände völlig andere sein werden als beim Erfolg über die Niedersachsen. „Wir sind vom Stadion zum Sieg getrieben worden“, sagt er. „Das wird uns jetzt in Frankfurt weitgehend fehlen.“

Lediglich 12.542 Plätze fasst das Volksbank-Stadion am Bornheimer Hang, das ist nicht einmal die Hälfte der Kapazität des Millerntor-Stadions. Immerhin 2700 St.-Pauli-Anhänger haben sich schon im Vorwege ein Ticket gesichert. Da noch ausreichend weitere Karten für die Stehplätze im Gästeblock zur Verfügung stehen, können die St. Paulianer mit einer Unterstützung von rund 3000 Fans rechnen.

„Es wird für uns eine schwere Aufgabe, gerade weil wir gegen einen angeknockten Gegner spielen“, sagt Meggle. Die von Benno Möhlmann trainierten Frankfurter hatten zuletzt mit dem 1:5 im Heimspiel gegen den VfL Bochum und dem 0:4 beim starken Aufsteiger Darmstadt 98 reichlich Prügel bezogen und sind mit insgesamt vier Punkten aus den ersten sieben Saisonspielen auf den letzten Platz zurückgefallen. In einer ähnlichen Situation befand sich vor dem Heimsieg gegen Braunschweig als Tabellen-17. auch der FC St. Pauli. „Wir konnten uns selbst befreien“, sagt Meggle, dessen Taktik nun darauf ausgerichtet sein wird, dass den verunsicherten Frankfurtern nicht Gleiches gelingt.

„Die Basis, um auch in Frankfurt zu punkten, wird dieselbe sein wie gegen Braunschweig“, sagt der Trainer. „Wir müssen die wichtigen Zweikämpfe gewinnen, die Wege mit unseren Gegenspielern gehen, in der Box im Strafraum möglichst jeden Torschuss verhindern und insgesamt als Team funktionieren. Alle müssen hungrig und geil auf den Erfolg sein.“ Bewusst nimmt er dabei in Kauf, dass sein eigenes Team auch weniger Torchancen haben wird, wenn es im Gegenzug gelingt, auch die Einschussgelegenheiten der Frankfurter in Grenzen zu halten.

Negativ in Erinnerung ist dabei das jüngste Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue vor gut einer Woche, als St. Pauli zwar deutlich mehr Torschüsse für sich verzeichnete, aber mit 0:3 verlor. Daraus gelte es zu lernen, zumal die Frankfurter eine sehr konterstarke Mannschaft seien. Deutliche Schwächen offenbarte der FSV beim 0:4 in Darmstadt in dieser Woche hingegen bei gegnerischen Standards. Alle vier Gegentreffer fielen im Anschluss an einen Eckball. Da trifft es sich für den FC St. Pauli möglicherweise gut, dass sein Siegtor gegen Braunschweig durch Lasse Sobiech ebenfalls nach einem Eckball fiel.

Sobiech wird in der Innenverteidigung voraussichtlich wieder neben Philipp Ziereis spielen. Der in den Kader zurückgekehrte Markus Thorandt ist nach seinem Magen-Darm-Infekt wohl noch zu geschwächt, um 90 Minuten durchzuhalten. Linksverteidiger Marcel Halstenberg hat nach wochenlangem Ausfall zwar wieder am Teamtraining teilgenommen, kommt aber als Ersatz für den im Spiel gegen Braunschweig verletzten Daniel Buballa nicht in Betracht.

Voraussichtlichen Aufstellungen: FC St. Pauli: Tschauner – Startsev, Ziereis, Sobiech, Thy – Kurt, Daube – Rzatkowski, Kringe, Nöthe – Verhoek. FSV Frankfurt: Klandt – Huber, Beugelsdijk, Balitsch, Bittroff – Konrad, Kruska – Grifo, Epstein – Kapllani, Schembri.Schiedsrichter: Siebert (Berlin).