Die Saisoneröffnungspartie gegen Celtic Glasgow ist die Generalprobe für das erste Punktspiel gegen Ingolstadt. Vrabec schickt aller Voraussicht nach bereits seine Stammformation auf den Rasen.

Hamburg. Die Vorfreude ist bei den Spielern des FC St. Pauli und auch beim Trainerteam deutlich zu spüren. „Ich freue mich sehr darauf, endlich wieder im Millerntor-Stadion zu spielen. Das Spiel gegen Celtic Glasgow wird bestimmt sehr stimmungsvoll“, sagt Torwart Philipp Tschauner vor dem Match gegen den schottischen Meister an diesem Sonnabend (15 Uhr). Zuletzt hatten die Kiezkicker am 11. Mai vor vollen Rängen in ihrem Stadion gespielt, das 2:2 gegen Erzgebirge Aue aber konnte die Fans nur zum Teil versöhnen, denn die magere Ausbeute von nur fünf Heimsiegen in der abgelaufenen Saison wog doch schwer. Und auch der achte Rang in der Abschlusstabelle der Zweiten Liga war insgesamt ernüchternd.

Doch dies alles soll nun vergessen sein. Die Erwartungen und Hoffnungen für die neue Saison sind hoch, und die Vergangenheit soll keine Rolle mehr spielen. „Für mich hat die Mannschaft keinen Heimkomplex“, sagt auch der neue Mentalcoach Thomas Stickroth. „Sie hat ja bisher noch gar nicht zu Hause gespielt“, begründet der 49-Jährige seine Aussage und macht damit deutlich, dass jetzt nicht mehr zählt, was in der Vergangenheit einmal war, sondern nur noch die Gegenwart und die Zukunft von Belang sind.

Auch Trainer Roland Vrabec fieberte in den vergangenen Tagen diesem Sonnabend und dem Spiel gegen Celtic Glasgow entgegen. Er wird aller Voraussicht nach zunächst jene elf Spieler ins Rennen schicken, die nach aktuellem Stand auch als Startformation für das erste Zweitligapunktspiel eine Woche später gegen Ingolstadt erste Wahl sein dürften. „Es kann auch in den letzten Tagen vor dem Saisonstart immer noch etwas passieren“, sagt Vrabec zwar vorsorglich. Gleichzeitig aber machte er bereits deutlich, dass für ihn nach nunmehr fünfeinhalb Wochen Vorbereitung mehr als nur ein Grundgerüst seiner Wunschformation feststeht.

Konkret stellt sich die Situation in den Mannschaftsteilen so dar:

Torhüter: Philipp Tschauner bleibt unumstritten erste Wahl. Er wurde jetzt sogar zum Stellvertreter von Kapitän Sören Gonther bestimmt. Sein eigentlich härtester Konkurrent Robin Himmelmann musste sich nach seinem Sehnenabriss in der Schulter, den er sich Mitte April unmittelbar vor dem Auswärtsspiel in Cottbus zugezogen hatte, wieder herankämpfen. Erst jetzt im Trainingslager in Villach trainierte er wieder richtig und schmerzfrei mit, braucht aber noch Zeit, um wieder für Punktspiele zur Verfügung zu stehen. Daher wird zunächst Philipp Heerwagen der erste Ersatz für Tschauner sein.

Abwehr: In der Viererabwehrkette sind auf den Außenpositionen Sebastian Schachten (rechts) und Neuzugang Daniel Buballa (links) klar gesetzt. Schachten, der ebenso gut auch links spielen kann, hat sich zuletzt aufgrund seines offensichtlichen Kampfgeistes den Status eines Publikumslieblings erarbeitet. Der aus Aalen gekommene Buballa konnte Marcel Halstenberg verdrängen, der zudem durch eine Oberschenkelzerrung gestoppt wurde. Buballa ist der schnellste Spieler im gesamten Kader. In der Innenverteidigung ist der vom HSV als Leihgabe zurückgekommene Lasse Sobiech ebenso erste Wahl wie der neue Kapitän Sören Gonther. Routinier Markus Thorandt und Talent Philipp Ziereis sind gute Alternativen.

Mittelfeld: In dem von Trainer Vrabec zunächst bevorzugten System „4-4-2- flach“ dürften auf den Außenbahnen aktuell Neuzugang Michael Görlitz (rechts) und der schussstarke Sebastian Maier (links) einen Vorsprung haben. Wenn Marc Rzatkowski allerdings nach seiner Fußentzündung wieder in Form gekommen ist, wird er auf einen Startelfplatz drängen. Talent Bentley Baxter Bahn wird auch Chancen erhalten, sich weiter zu profilieren. Auf den zentralen Sechserpositionen hat sich neben Leistungsträger Christopher Buchtmann etwas überraschend, aber verdient Urgestein Jan-Philipp Kalla einen Startplatz erkämpft. Somit ist Tom Trybull zunächst ebenso nur Ersatz wie Routinier Florian Kringe, Nachwuchsmann Okan Kurt und der nach einem durch Verletzungen verlorenem Jahr wieder gesunde Dennis Daube.

Angriff: Noch muss Trainer Vrabec auf die erhoffte Verstärkung im Sturm warten. Damit sind zunächst die beiden Kumpels Christopher Nöthe und John Verhoek erste Wahl, auch wenn sie zuletzt im Trainingslager leichte Verletzungen erlitten hatten. Die „Jokerrolle“ nehmen Lennart Thy, der auch auf der Außenbahn spielen kann, und der quirlige Kyoung-Rok Choi ein.