Hamburg. Während die Profis noch einmal eine Woche Urlaub genießen dürfen, arbeiten die Verantwortlichen des FC St. Pauli am letzten Baustein des Kaders. Ein neuer Stürmer soll bis zum Trainingslager im österreichischen Villach (ab 16. Juli) gefunden sein. „Das wäre wünschenswert, um die Abläufe einstudieren zu können“, erklärte Trainer Roland Vrabec. „Ziemlich kalt“ lässt Angreifer Christopher Nöthe die Sturmdebatte auf St. Pauli. Er sieht die Gründe für die schwache Torausbeute der vergangenen Spielzeit ohnehin nicht in mangelnder Qualität.

Vielmehr habe man sich zu wenig gute Tormöglichkeiten herausgespielt, weshalb die Torjäger oft blass wirkten. Viele hochkarätige Chancen auf einen Treffer hätten die Angreifer jedenfalls nicht liegen gelassen. Zudem habe die ständige Rotation dafür gesorgt, dass sich kein Sturmduo bilden konnte. Nöthe und seine Kollegen hatten sich die zwei Plätze wechselnd teilen müssen. „Selbst wenn du ein Tor geschossen hattest, konntest du dir nicht sicher sein, nächste Woche wieder zu spielen“, übt der 26-Jährige, der auf nur fünf Treffer kam, Kritik. Trainer Vrabec hat nun bereits angedeutet, künftig konstanter einer Stammelf vertrauen zu wollen.

Darin sieht Nöthe den Schlüssel für mehr Torerfolge. „Gerade für einen Stürmer ist es wichtig, dass du in einen Rhythmus kommst“, sagt der Ex-Fürther, der in der Saison 2011/2012 die Franken mit 13 Treffern in die Bundesliga schoss. Auf seine erste Spielzeit am Millerntor blickt er trotz der geringen Torausbeute jedoch positiv zurück. „Ich bin absolut zufrieden, was das Spielerische betrifft. Ich denke, ich habe viel für die Mannschaft gearbeitet“, sagt Nöthe: „Vielleicht muss ich aber einen Tick egoistischer werden, den einen oder anderen Weg mal nicht gehen, um dann vor dem Tor präsenter sein zu können.“

Neben einem Stürmer soll in den kommenden Tagen auch noch ein Mentaltrainer das Team verstärken, um die Ladehemmung zu beheben. „Dieses Angebot habe ich in Fürth auch nicht in Anspruch genommen“, sagt Nöthe aber selbstbewusst. „Zu viel nachdenken ist nicht förderlich. Vor dem Tor muss der Kopf einfach aus sein, ich will Spaß haben und Spiele gewinnen.“