Aber bei Verteidiger Florian Mohr stehen die Zeichen deutlich auf Abschied

Hamburg. Nach einer ausgiebigen Trainingseinheit am Dienstagvormittag bei stürmischem Wind und Regenschauern hatte Lennart Thy noch einen wichtigen Termin im Büro von Rachid Azzouzi. Der 22 Jahre alte Offensivspieler einigte sich mit dem Sportdirektor des FC St. Pauli auf einen neuen Vertrag, der bis zum 30. Juni 2016 läuft.

Der Millerntor-Club hätte bei Thy auch die im bisherigen Zweijahresvertrag verankerte, einseitige Option für eine weitere Saison ziehen können. Doch Azzouzi und das Vereinspräsidium hatten bereits seit geraumer Zeit signalisiert, dass sie an einer längeren Bindung des früheren Bremers interessiert sind. Sonst wäre Thy im Sommer kommenden Jahres ablösefrei gewesen, dies galt es zu verhindern. „Bei Lenny ist noch viel Potenzial vorhanden, er ist noch nicht am Ende seiner Entwicklung“, sagt Azzouzi.

Tatsächlich liegt die Einschätzung nahe, dass Thy aus seiner weit überdurchschnittlichen Physis mehr Wirkung entfachen könnte, als dies bisher der Fall war. Immerhin konnte er in der aktuellen Spielzeit seine Torquote im Vergleich zur vergangenen Saison verdreifachen – von einem auf drei Treffer. Noch stehen fünf Spiele aus, in denen er diesen Wert noch steigern kann. Schon am Freitagabend (18.30 Uhr, Sky live) wird er im Zweitliga-Topspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern die nächste Gelegenheit zu einem Torerfolg bekommen. Da Sturmkollege Christopher Nöthe eine Gelbsperre absitzen muss, dürfte Thy die erste Option als Ersatz sein.

Unterdessen wird aller Voraussicht Innenverteidiger Florian Mohr, 29, nicht mehr aktiv an der Entwicklung des St.-Pauli-Teams teilnehmen dürfen. Nachdem er Anfang März gegen Union Berlin wieder in die Startelf gerückt und auch in den folgenden vier Spielen erste Wahl war, ging es für ihn danach zurück auf die Ersatzbank. Am härtesten traf ihn jetzt, dass ihm in Sandhausen Jan-Philipp Kalla vorgezogen wurde, als Markus Thorandt ausfiel. „Darüber bin ich enttäuscht, ich kann es mir auch nicht erklären“, sagte Mohr, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. „Wenn ich gesund war, habe ich nie schlecht gespielt“, sagte Mohr, der gern in seiner Heimatstadt bleiben würde. Doch vermutlich wird er umziehen müssen, um weiter Profifußball zu spielen.