St. Paulis Stürmer hat sich für die Rückrunde der zweiten Fußball-Bundesliga viel vorgenommen.

Hamburg. Das Ziel ist ambitioniert, aber auch nicht völlig utopisch. „Ich denke, ich kann am Ende auf zehn Saisontore kommen“, sagte am Montag Christopher Nöthe nach der gut 100 Minuten langen Trainingseinheit am Vormittag. Nach bisher 19 Zweitligapunktspielen in dieser Spielzeit stehen für den 26 Jahre alten Stürmer des FC St. Pauli allerdings gerade einmal drei Treffer zu Buche. Mindestens sieben müssten nach der Rechnung des früheren Fürthers in den verbleibenden 15 Spielen also noch folgen.

„Sicherlich hätten es schon jetzt ein paar mehr Tore sein können“, sagt Nöthe selbstkritisch und denkt dabei an einige Situationen, in denen ihm der für einen Topstürmer nötige „Killerinstinkt“ fehlte. Überhaupt hatte er bis zum zehnten Spieltag warten müssen, bis er endlich sein erstes Pflichtspieltor für St. Pauli erzielte. Es war der Ausgleichstreffer zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen den SC Paderborn, am Ende aber ging dieses Heimspiel 1:2 verloren, sodass Nöthes persönliches Erfolgserlebnis vom Frust der Niederlage überdeckt wurde. Die auch von Sportchef Rachid Azzouzi geäußerte Hoffnung, der Knoten würde bei Nöthe platzen, wenn ihm erst einmal ein Tor gelungen sei, erfüllte sich zunächst nicht. In den folgenden vier Spielen blieb der Westfale wieder torlos.

Der aktuelle Trend allerdings könnte darauf hindeuten, dass Nöthe sein nun selbst formuliertes Ziel doch noch erreichen kann. In den jüngsten fünf Spielen erzielte er immerhin zwei Treffer, mit denen er zudem seiner Mannschaft nachhaltig half. Beim 1:0 in Aalen entschied sein Tor das Spiel, und beim 2:0 bei 1860 München schoss er den wichtigen Führungstreffer. „Ich weiß natürlich, dass ein Stürmer vor allen Dingen an seinen Toren gemessen wird. Aber ich bin der Meinung, dass ich unserer Mannschaft auch dadurch helfe, dass ich viel laufe und am Spielgeschehen teilnehme“, sagt Nöthe.

In diesem Zusammenhang kommt ihm die von Trainer Roland Vrabec bevorzugte Taktik mit zwei „richtigen“ Stürmern entgegen. „So ist man im gegnerischen Strafraum präsenter und bekommt auch mehr Bälle, als wenn man in der Spitze auf sich allein gestellt ist“, erläutert Nöthe. Zuletzt war es offensichtlich, dass das Zusammenspiel mit dem flinken und technisch starken Fin Bartels gut funktionierte.

Da Bartels aber auch als offensiver Mittelfeldspieler eingesetzt werden kann, hat Christopher Nöthe weiter die Idee, mit Stürmerkonkurrent John Verhoek das Angriffsduo zu bilden. Die beiden hatten sich im vergangenen Sommer, als sie beide neu zum FC St. Pauli gekommen waren, angefreundet. „Es wäre eine gute Alternative, mit John zusammenzuspielen“, sagt Nöthe. Auch Verhoek hat sich übrigens zehn Saisontore vorgenommen. Wenn beide ihre Ziele erreichen, hätte St. Pauli großartige Perspektiven.