An der türkischen Riviera treffen Kapitän Fabian Boll und Co. im Trainingslager auf alte Bekannte aus gemeinsamen Hamburger Zeiten.

Hamburg. Fabian Boll wird sich beeilen müssen. Will er im Trainingslager in Belek auf seinen Kumpel und Ex-Trainer Holger Stanislawski treffen, bleiben ihm nach der Ankunft am Dienstagnachmittag nur noch zwei Tage. Dann verlassen Stanislawski und sein 1. FC Köln bereits wieder die türkische Riviera. Angesichts von nur 2,2 Kilometer Entfernung zwischen dem Trainingscamp des FC St. Pauli, dem Ela Quality Ressort, und dem Maxx-Royal-Hotel der Rheinländer, stehen die Chancen auf ein Wiedersehen mit alten Freunden jedoch nicht schlecht.

Ohnehin wird das Trainingslager der Hamburger in der Türkei zum Klassentreffen der Ex-Kollegen. Neben Stanislawski, seinen Co-Trainern André Trulsen und Klaus-Peter Nemet, den Köln-Profis Matthias Lehmann und Thomas Kessler bereiten sich auch Ralph Gunesch (FC Ingolstadt), Moritz Volz (1860 München), Carsten Rothenbach, Philipp Heerwagen (beide VfL Bochum) und Christian Rahn (Jahn Regensburg) - allesamt in der Vergangenheit für St. Pauli aktiv - in Belek auf die Rückrunde vor. "Vielleicht können wir da noch ein kleines eigenes Trainingslager aufmachen", sagt Boll grinsend, "aber in erster Linie sind wir als FC St. Pauli da, um unter uns zu sein und noch enger zusammenzurücken."

Dass es tatsächlich zum Aufeinandertreffen mit vielen alten Kollegen kommt, glaubt der Kapitän angesichts des straffen Trainingsplans nicht. "Aber immerhin können wir alle zum Ortstarif miteinander telefonieren", freut sich Boll auf die kommenden zehn Tage.

Insgesamt schlagen gar zehn Zweitligisten ihre Zelte in der türkischen Fußball-Hochburg auf. Auch die Spitzenklubs Eintracht Braunschweig und Hertha BSC trainieren in der Nachbarschaft des mit 80 Fußballplätzen ausgestatteten Urlaubsortes. Für St. Paulis Trainer Michael Frontzeck herrschen dort bei zu erwartenden Temperaturen von 16 Grad Celsius perfekte Bedingungen, um der Mannschaft vor dem Pflichtspielstart am 3. Februar (Energie Cottbus) den Feinschliff zu verpassen. "Wir brauchen keinen Tempel, keine goldenen Wasserhähne, aber einen guten Rasen und eine Matratze zum Schlafen - und das bekommen wir dort", erklärt Frontzeck.

Markus Thorandt wird wegen eines Magen-Darm-Infekts am Mittag nicht in den Flieger steigen. Der Verteidiger soll in den kommenden Tagen nachreisen.