Der Stürmer unterschreibt bei seinem Heimatklub SC Paderborn bis 2016. Kein Neuzugang geplant

Hamburg. Mahir Saglik hatte bereits gepackt. Mit einem Umzugskarton unter dem Arm und etwas Wehmut im Gepäck kam der Deutschtürke am Montag nach der Vormittagseinheit aus dem Kabinentrakt des Trainingsgeländes an der Kollaustraße. Es war sein letzter Auftritt für den FC St. Pauli. Zuvor hatte sich der 29-Jährige schon von den Mannschaftskollegen verabschiedet. Der Stürmer wechselt nach eineinhalb Jahren mit sofortiger Wirkung von St. Pauli zurück zu seinem Heimatverein SC Paderborn. Dort unterschrieb Saglik einen Vertrag bis 2016.

Nach neuerlichen Gesprächen zwischen St. Paulis Sportchef Rachid Azzouzi und Paderborns Manager Michael Born erzielten beide Seiten Einigkeit. Die Ostwestfalen hatten Saglik zunächst ablösefrei verpflichten wollen, da sein Vertrag in Hamburg ohnehin im Sommer ausläuft. Azzouzi hatte jedoch auf eine Ablöse im mittleren fünfstelligen Bereich gepocht - und erhielt am vergangenen Wochenende ein entsprechendes Angebot. "Mahir hat sich immer absolut professionell verhalten, nie hängen lassen", sagte Azzouzi, "daher war es auch klar, dass wir ihm keine Steine in den Weg legen würden."

Unter Ex-Coach André Schubert, der Saglik bereits von 2009 bis 2010 beim Sportclub trainiert hatte, stand der Stürmer zu Beginn der Saison fünfmal in der Startformation. Anschließend zählte der gebürtige Paderborner zu den großen Verlierern unter Trainer Michael Frontzeck. Über das Bankdrücker-Dasein kam Saglik nicht hinaus, bestritt kein Spiel mehr von Beginn an. "Ich hatte zuletzt nicht mehr das Gefühl, dass es noch viele Chancen für mich geben wird", erklärte Saglik seinen vorzeitigen Abgang. "Außerdem ist Paderborn meine Heimat. Meine Familie und meine Freunde sind dort - ich fahre auf jeden Fall nach Hause."

Richtig angekommen schien der Wandervogel, der bereits für zehn Klubs spielte, in Hamburg nie. Von möglichen 6390 Spielminuten stand Saglik nur 1537 Minuten (37 Einsätze) auf dem Feld und erzielte neun Treffer. In der ersten Spielzeit blieb er im Schatten von Routinier Marius Ebbers, in dieser Saison avancierte Daniel Ginczek zum Stürmer Nummer eins.

St. Pauli plant nach dem Wechsel zunächst keine Neuverpflichtung. "Unser Kader ist breit genug. Da sind Michael Frontzeck und ich uns einig", hatte Azzouzi bereits erklärt. Mit Ginczek, Ebbers und Lennart Thy stehen noch drei Angreifer im Aufgebot.