Hamburg. Dass Mahir Saglik Anfang der Woche nach Paderborn gefahren ist, ist nichts Außergewöhnliches. Es ist seine Heimatstadt, hier soll Saglik den Bau eines Hauses planen, in der Nähe seiner Eltern, bei denen der 29-Jährige viel Zeit verbringt. So auch den Weihnachtsurlaub. Wie es aussieht, könnte es allerdings passieren, dass der Stürmer des FC St. Pauli nach der Winterpause gar nicht mehr nach Hamburg zurückkehrt. Der SC Paderborn möchte für die Rückrunde gern zwei neue Stürmer verpflichten, einer davon soll Mahir Saglik sein. "Ich habe mit Rachid Azzouzi gesprochen, und wir werden jetzt schauen, was machbar ist", sagt Paderborns Manager Michael Born.

Der FC St. Pauli wollte ein konkretes Angebot der Westfalen nicht kommentieren, bestätigte aber, dass es Anfragen für Saglik gibt.

Ein Wechsel des Deutschtürken ist durchaus vorstellbar. Saglik ist unzufrieden mit seiner Situation beim FC St. Pauli. Zwölf Spiele, nur zwei über 90 Minuten, und ein Treffer, das ist nicht die Statistik, die sich Saglik vor der Saison erhofft hatte, als der damalige Trainer André Schubert bekannt gab, dass er von nun an mit zwei Stürmern spielen werde. Saglik schmorte nach dem Trainerwechsel zumeist auf der Bank, während Daniel Ginczek als einzige Spitze überzeugen konnte. "Wir bräuchten uns nicht mit dem Thema zu beschäftigen, wenn es für Mahir nicht auch vorstellbar wäre", sagt Born.

Wie es scheint, liegt der Ball beim FC St. Pauli, der mit Marius Ebbers, Lennart Thy und Ginczek noch drei Stürmer im Kader hätte. Sagliks Vertrag läuft noch bis zum Sommer 2013, es wäre also - abgesehen von einer Vertragsverlängerung - die letzte Gelegenheit, eine Ablösesummer für den Linksfuß zu kassieren. Rund 200.000 Euro zahlte der Verein vor eineinhalb Jahren für den damaligen Bochumer und könnte nun eventuell sogar einen Gewinn erzielen. Einzig die dünne Personaldecke im Sturm könnte St. Pauli Sorgen bereiten. Dennoch: Die Zeichen stehen auf Abschied.