Im Sommer ist für den Kiezklub Schluss mit dem „Platz an der Sonne“. Fernsehlotterie zahlte bislang mehr als 1,6 Millionen Euro.

Hamburg. Es war der bisher beste Sponsoren-Deal der Vereinsgeschichte. 3,2 Millionen Euro kassierte der FC St. Pauli in der Bundesliga-Saison 2010/11 für den "Platz an der Sonne" auf der Brust der Spieler. Nach dem Abstieg in die Zweite Liga zahlte die ARD-Fernsehlotterie immer noch etwas mehr als die Hälfte und hängte über die zunächst vereinbarte zweijährige Partnerschaft hinaus noch ein drittes Jahr dran. Doch im Sommer 2013 soll nach Abendblatt-Informationen nun Schluss sein für die Fernsehlotterie, zumindest als Haupt- und Trikotsponsor. Geschäftsführer Christian Kipper wollte sich am Mittwoch zu dem Thema nicht äußern.

Aus Vereinskreisen war zuletzt zu vernehmen, dass die Fernsehlotterie, die mit dem Sportsponsoring beim FC St. Pauli 2010 Neuland betrat, ihr Engagement verkleinern wird, dem Klub als Sponsor also erhalten bleibt, das Alleinstellungsmerkmal als Haupt- und Trikotsponsor aber aufgibt. Wie genau die weitere Zusammenarbeit zwischen dem FC St. Pauli und der Fernsehlotterie aussehen könnte, ist noch unklar. Von Vereinsseite war gestern zunächst ebenfalls kein offizielles Statement zu bekommen.

Ziel der Kooperation sei es für die Fernsehlotterie gewesen, so viele Menschen wie möglich als Helfer für den "Guten Zweck" zu begeistern und auch neue und jüngere Zielgruppen zu gewinnen. So hatte Kipper das Engagement zu Beginn der Zusammenarbeit erklärt.

Als sicher gilt, dass St. Pauli - auch aufgrund der schwächeren sportlichen Leistungen und angesichts des momentanen Tabellenplatzes im Mittelfeld der Zweiten Liga - Schwierigkeiten haben dürfte, für die kommende Spielzeit und darüber hinaus einen ähnlich guten Deal abzuschließen. Der Klub, der nach einem Minus im Aufstiegsjahr seit zwei Jahren wieder hervorragende Geschäftsergebnisse erzielte und sich finanziell in blendender Verfassung präsentiert, muss zur kommenden Saison mit weniger Sponsoreneinnahmen rechnen. In der Aufstiegssaison 2009/10 zahlte der rumänische Automobilhersteller Dacia noch rund eine Million Euro. Etwas in dieser Größenordnung scheint realistisch.

Bei der Suche nach einem neuen Hauptsponsor baut St. Pauli weiter auf die Vermarktungskooperation mit Ufa Sports, das mit der Suche beauftragt ist und Vorschläge an das Präsidium weitergeben soll. Erneut den besten Deal der Vereinsgeschichte abzuschließen ist eine große Herausforderung.