Die Erste Fußball-Bundesliga war bislang nicht sein Revier. Mit dem FC St. Pauli spielte Fabian Boll in unteren Klassen, als Polizeioberkommissar ist und bleibt die Wache an der Sedanstraße (Rotherbaum) sein Zuständigkeitsbereich. Doch nun, seit dem Aufstieg des Kiezklubs, ist der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler der einzige Profifußballer in Deutschlands Eliteliga, der noch einen regulären Zweitjob hat.

Etwa 20 Stunden pro Woche hat Boll Dienst auf der Wache. Das gibt ihm die Sicherheit, auch nach der Sportlerkarriere eine berufliche Perspektive zu haben. Er habe Freude an der Arbeit als Polizist, sagt Boll. Jede Menge Spaß hatte der 1,93-Meter-Mann auch am Sonnabend bei seinem Erstliga-Debüt in Freiburg. Der in Bad Bramstedt geborene Teilzeit-Profi erzielte das erste Saisontor für St. Pauli. Ein besonderer Treffer, legte er doch den Grundstein zum Auswärtserfolg des Aufsteigers.

"Ein unvergessliches Erlebnis" sei das gewesen, sagt Boll. Noch lebhafter in Erinnerung werden ihm wohl nur private Momente wie die Hochzeit mit Polizeikollegin Alexandra bleiben. Vor sieben Jahren lernten die beiden sich kennen, in diesem Sommer haben sie in Schloss Wedendorf (Mecklenburg-Vorpommern) geheiratet. Die 29-Jährige ist übrigens Schalke-Fan - und Anfang November läuft ihr Gatte mit dem FC St. Pauli bei den Königsblauen auf. Ein weiterer besonderer Tag für Fabian Boll. Im Revier.