Entwarnung in St. Paulis Lazarett: Florian Bruns hat nur eine Knöchelprellung, Charles Takyi greift heute wieder ins Training ein.

Hamburg. Sein letztes Spiel bestritt Charles Takyi vor zehn Tagen beim 2:1-Sieg in Göttingen. Der 25-jährige Spielmacher fehlt wegen einer Reizung der Patellasehne seit einer Woche im Training. Beim folgenden Test gegen Eintracht Northeim (0:2) war es dann Gerald Asamoah, wie Takyi in St. Paulis offensiver Mittelfeldzentrale eingesetzt, der verletzt ausscheiden musste. Der Neuzugang aus Gelsenkirchen-Schalke fällt mit einem Sehnenteilabriss im Oberschenkel mittelfristig aus und wird den Saisonstart wohl nur von der Tribüne erleben. Am vergangenen Freitag durfte sich nun Florian Bruns auf der Position hinter der einzigen Sturmspitze Marius Ebbers versuchen, hinterließ gegen Santander einen hervorragenden Eindruck - und humpelte nach 25 Minuten mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Spielfeld.

Eine Position, drei Spieler, drei Verletzte: Pech, Schicksal, oder gar ein Fluch? "Wir werden deswegen jetzt keinen neuen Spieler dazuholen", sagte Trainer Holger Stanislawski am späten Freitagabend und schickte einen nicht unwichtigen Nachsatz hinterher: "zumindest mit dem Kenntnisstand von heute. Wir beobachten den Markt." Der zu Vorbereitungsbeginn noch so üppig besetzte Parademannschaftsteil im offensiven Mittelfeld drohte zum Sorgenkind zu werden.

Personelle Gedankenspiele, die - Stand heute - wieder verworfen werden können. Bruns gab gestern Entwarnung. Der befürchtete Bruch stellte sich als Knochenprellung am Sprunggelenk heraus. Schon zum Ende der Woche soll er wieder auf dem Platz stehen. "Das war Glück im Unglück. Ich hatte mit Schlimmerem gerechnet." Und auch Takyi gibt sich elf Tage vor dem Pflichtspielstart optimistisch. Am heutigen Dienstag will er ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Dennoch: Ausgerechnet jetzt, da Stanislawski Spielverständnis fordert und fördert, Pass- und Laufwege einstudieren lässt, fehlten und fehlen in den entscheidenden Trainingseinheiten wichtige Schlüsselspieler. Die Diagnose, welche Folgeschäden dieses Problem nach sich zieht, wird frühestens in zwei Wochen erwartet.