Wenn am Montag um 10 Uhr an der Kollaustraße das Training beginnt, sind mit Florian Mohr, Daniel Ginczek und Lennart Thy drei neue Kollegen dabei.

Hamburg. Trikotpräsentation am Sonnabend im Fanshop Reeperbahn. Erster offizieller Termin der Saison 2012/2013, die erste Frage: "Und für euch zählt diesmal nur der Aufstieg, oder?" Florian Bruns blickt auf das Mikrofon, zieht die Augenbrauen hoch und bläst die Backen auf, doch so richtig widersprechen kann St. Paulis Mittelfeldspieler der Frage von Bernd von Geldern, Geschäftsführer von Trikotpartner Do You Football, nicht.

Wenn Bruns heute um 10 Uhr an der Kollaustraße den Trainingsplatz zum Vorbereitungsbeginn betritt, sind mit Florian Mohr, Daniel Ginczek und Lennart Thy nicht nur drei neue Kollegen dabei. Das Gesicht der Mannschaft hat sich verändert, vor allem aber die Erwartungshaltung. "Wir sagen jetzt klar, dass wir oben mitspielen müssen. Und innerhalb von drei Jahren möchten wir unseren Fans wieder Erstligafußball bieten", hatte Präsident Stefan Orth im Abendblatt-Interview vom 30. Mai gesagt. Die Vorgabe, dauerhaft zu den besten 25 Vereinen zu gehören, mit der man 2010 in die Bundesliga aufgestiegen war, in der abgelaufenen Spielzeit einen guten vierten Platz erreicht und die Relegation um einen Punkt verpasst hatte, ist Geschichte. St. Pauli hat sich in der Sommerpause auch strategisch neu aufgestellt. Gestiegene Ansprüche, die eine neue Drucksituation schaffen. "Mit den wirtschaftlichen Erfolgen müssen unsere Ziele auch steigen. Wir müssen einfach mutiger und ambitionierter auftreten, in allen Bereichen besser werden", fordert Vizepräsident Bernd-Georg Spies.

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Die neue Gegengerade: "Das wird extrem laut auf der Tribüne"

Besser werden - die Grundlagen werden in den kommenden sechs Wochen gelegt. Cheftrainer André Schubert, über dessen Haltbarkeitsdatum nach dem bereits beschlossenen, aber dann doch nicht vollzogenen Rauswurf auch die Mannschaft entscheiden dürfte, lässt seine Spieler in Barsinghausen (1. bis 7. Juli), Bad Lippspringe (15. bis 20. Juli) und neun Testspielen, das erste am Freitag um 18.30 Uhr beim Heider SV, schwitzen.

40 Tage, an denen auch ein neues Vertrauensverhältnis entstehen soll, um am ersten August-Wochenende bestens präpariert in die neue Saison zu starten. Der Gegner ist noch nicht bekannt, der Spielplan wird für morgen erwartet. Orths Ansage dürfte aber nicht nur von Geldern im Ohr klingen: "Wir müssen raus aus der Komfortzone, raus aus der Lethargie." Und rein in die Bundesliga, oder?