Um 12 Uhr bittet Holger Stanislawski seine Spieler nach nur neun Tagen an der Kollaustraße wieder zusammen. Auch Sukuta-Pasu wird dabei sein.

Hamburg. Wenn der FC St. Pauli heute die Vorbereitung auf die Rückrunde in der Zweiten Bundesliga aufnimmt, weht den Fußballprofis ein eisiger Wind ins Gesicht. Wohlgemerkt nicht sportlich - hier steht das Team von Trainer Holger Stanislawski trotz zuletzt zweier Spiele ohne Sieg als Zweiter glänzend da -, sondern mit Blick aufs Wetter. Temperaturen um den Gefrierpunkt sind für die erste Einheit nach den Weihnachtsferien (12 Uhr, Kollaustraße) angesagt, auf der Haut soll sich das Ganze noch deutlich kühler anfühlen.

Während andere Erst- und Zweitligaklubs wärmere Gefilde vorziehen - der HSV etwa bereitet sich im türkischen Belek vor -, müssen sich die Kiezkicker also warm einpacken. In den kommenden Tagen soll es in Hamburg sogar noch kälter werden, Schneefälle und damit widrige Trainingsumstände drohen. Der Klub nimmt diese in Kauf, entschied sich ob der historisch kurzen Winterpause bewusst für einen Verbleib in der Heimat. "Wenn man in den Süden fliegt, hat man die angenehmeren Bedingungen", meint Teammanager Christian Bönig. "Bleibt man hier, hat man wahrscheinlich die gleichen wie in der Liga, und keiner muss sich erst an andere Temperaturen gewöhnen." Das erste Pflichtspiel steht schon am 16. Januar an.

Dass St. Pauli seine Profis ahnen lässt, was sie dann witterungsbezogen beim Schlusslicht in Ahlen erwartet, bedeutet gleichzeitig, Erfahrungswerte für die Zukunft zu sammeln. Von einer echten Winterpause hat sich die Deutsche Fußball-Liga nämlich nicht nur im Hinblick auf den engen Terminplan vor der WM 2010 verabschiedet. "Man muss sehen, wie man künftig trainiert, ob man vielleicht nur noch an den Weihnachtstagen Pause macht", sagt Bönig. In diesem Jahr gehen die Kiezkicker nach zwei Trainingstagen noch einmal kurzzeitig in die Halle, treten am Wochenende beim Schweinske-Cup in der Sporthalle Hamburg (unter anderem auch gegen Ahlen) und beim Hessen-Cup in Frankfurt an.

Anschließend geht es wieder raus in die Kälte. Falls die Trainingsanlagen an der Kollaustraße durch Eis und Schnee nicht bespielbar sein sollten, kann Stanislawski mit seinem Team auf Kunstrasenplätze (Brummerskamp, Feldstraße) oder ins Millerntorstadion ausweichen. Dort wurde die Rasenheizung schon mal auf Automatik gestellt. "Wenn der gemessene Mittelwert der letzten 24 Stunden bei plus drei Grad oder kälter liegt, wird geheizt", erklärt Stadion-Projektleiter Torsten Vierkant. "Sollte es volle Kanne losgehen, schafft das die Heizung allerdings auch nicht. Schließlich wollen wir den Rasen ja nicht zerkochen."

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