Eigentlich hätte er die Werbetrommel gar nicht mehr zu rühren brauchen. Schließlich ist die Partie gegen Energie Cottbus längst ausverkauft.

Hamburg. Eigentlich hätte er die Werbetrommel gar nicht mehr zu rühren brauchen. Schließlich ist die Partie gegen Energie Cottbus (So., 13.30 Uhr, Millentor/Sky live, Liveticker auf abendblatt.de) längst ausverkauft. Und dennoch stellte St. Paulis Trainer Holger Stanislawski die Attraktivität des Aufeinandertreffens mit den Lausitzern noch einmal explizit heraus: "Wir wollen den dritten Sieg in Folge, gerne auch wieder ein 3:1, dann würden wir unserem Schnitt treu blieben und den Zuschauern etwas bieten."

33 Tore fielen in den neun Saisonpartien mit Hamburger Beteiligung, bei den Lausitzern war es sogar ein Tor mehr. Nur Greuther Fürth (35) hatte in der Liga nach dem neunten Spieltag einen noch höheren Entertainment-Faktor. Am Sonntag - da sind sich alle Beteiligten einig - ist wieder Schützenfest. Zumal für die herbstliche Sturmwarnung in diesen Tagen schon ein Name allein ausreicht: Ebbers.

"Hoch Marius", um in der Metereologenterminolgie zu bleiben, lässt St. Pauli jubeln. Sechs Treffer und fünf Torvorlagen gelangen dem gebürtigen Essener und Topscorer der Zweiten Liga in dieser Serie bislang. Tendenz: steigend. Im letzten Heimspiel gegen 1860 München waren es ein Tor und eine Vorlage, vor einer Woche in Oberhausen ein Treffer und zwei Vorlagen. Und Sonntag? Gegen Cottbus nimmt es der 31-Jährige mit dem der Papierform nach besten Angriff der Zweiten Liga auf. Drei gegen Ebbers. Wer siegt im Strafraum-Fernduell? Kweuke (sprich: Kweeke), Jula und Radu verfügen mit ihren 102 Spielen im Oberhaus über ähnlich viel Bundesligaerfahrung wie der gesamte Kader des FC St. Pauli. "Vom Papier her ist das eine der stärksten Mannschaften der Liga. Im Angriff, aber auch generell", weiß Ebbers, der es gemessen an der Ausbeute locker alleine mit dem Trio aufnehmen kann. "Wir haben alle sicherlich noch viel Luft nach oben", gibt Sergiu Radu zu. Dem nach unbefriedigenden Gastspielen beim VfL Wolfsburg und 1. FC Köln mit großen Hoffnungen zurückgekehrten Angreifer gelangen erst magere zwei Törchen. In der Summe stehen für das Trio, das nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Spielen jetzt gemeinsam im neuen 4-3-3-Schema von Trainer und Stanislawski-Kumpel Claus-Dieter Wollitz den Angriff bildet, erst sieben Treffer zu Buche.

Dass Sonntag Tore fallen werden, gilt als sicher. Zumal die Hamburger seit 54 Partien nicht mehr 0:0 gespielt haben und ihren nationalen Rekord Woche für Woche weiter ausbauen. Doch wer trifft häufiger? Aufstiegsaspirant St. Pauli oder Bundesliga-Absteiger Cottbus? Führt das Sturm-Triumvirat Energie endlich zum Triumph oder krönt sich Ebbers beim Schützenfest wieder zum König? "Ein 1:0-Sieg wäre doch auch okay", sagt der Blondschopf und erklärt: "Wenn wir am Saisonende 80 Tore aber nur 40 Punkte haben, dann ist niemandem geholfen." Ein klein wenig feiern wird St. Paulis Topstürmer aber in jedem Fall. Ebbers bestreitet sein 200. Zweitligaspiel, "und da kann man schon ein wenig stolz drauf sein."

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