St. Pauli ist in der 2. DFB-Pokalrunde. Das zählt für Trainer Stanislawski. Die Leistung war schlecht, aber das Weiterkommen ein Fortschritt.

Hamburg. Holger Stanislawski wollte keine Zeit verschwenden. Lediglich zehn Minuten thematisierte der Trainer des FC St. Pauli das enttäuschende DFB-Pokalspiel beim FC 08 Villingen (2:0 n. V.) in der gestrigen Mannschaftssitzung. Video- oder Fehleranalyse? Fehlanzeige! "Hätte ich alles mit der Mannschaft aufgearbeitet, was im Pokal schlecht lief, hätte ich ja die halbe Woche gebraucht. Wir wissen, dass wir mit unserer Leistung nicht zufrieden sein können, aber wir schämen uns nicht fürs Weiterkommen. Im vergangenen Jahr sind wir in Aue rausgeflogen. So gesehen war es ein Fortschritt", sagte Stanislawski.

Die Absicht des Trainers scheint klar. Er will unbedingt verhindern, dass bereits vor dem Zweitligastart negative Stimmung aufkommt. "Im Theater ist es doch auch so, dass auf eine schlechte Generalprobe eine gute Premiere oder in unserem Fall ein guter Saisonstart folgt", meinte der Fußballlehrer mit einem Augenzwinkern. Sportchef Helmut Schulte unterstützte die Thesen seines Cheftrainers. "Es gibt absolut keinen Grund, verrückt zu spielen. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass wir so schlecht spielen können. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Am Freitag wird es ein ganz anderes Spiel gegen Ahlen."

Während die Verantwortlichen versuchten, zur Tagesordnung überzugehen, präsentierten sich die Spieler selbstkritisch. "So eine Leistung dürfen wir gegen Ahlen kein zweites Mal abliefern", sagte Kapitän Fabio Morena, dessen Teamkollege Markus Thorandt aber auch vor zu viel Panikmache warnte. "Angst macht mir das Pokalspiel gegen Villingen nicht. Hätten wir allerdings die gesamte Vorbereitung so gespielt, würde ich mir schon Gedanken machen."

Gedanken macht sich jedoch der Coach - über personelle Rückschlüsse, die er aus der Partie beim Fünftligaklub ziehen kann. Der Coach heizte noch mal den Kampf um die Stammplätze an. Mit Marius Ebbers könnte gegen Rot Weiss Ahlen (18 Uhr, Millerntor, Sky live) eine Alternative für den Sturm dazukommen. Nach seinem Jochbeinbruch vor fünf Wochen steht er vor seinem Comeback. "Wenn der Arzt grünes Licht gibt, ist er ganz sicher eine Option", sagte Stanislawski. (ber)

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