Trainer Holger Stanislawski ließ am Freitag während des Abschlusstrainings in Hamburg fleißig Standardsituationen einstudieren. Mittendrin: Neuzugang Matthias Lehmann.

Hamburg. Nach vier Wochen Vorbereitung kann der 26-Jährige das erste Pflichtspiel des FC St. Pauli beim FC 08 Villingen (So., 14.30 Uhr, Sky live) kaum erwarten und hat sich speziell für den DFB-Pokal hohe Ziele gesteckt.

"Der Wettbewerb ist dafür da, um ins Finale zu kommen. Sonst braucht man da gar nicht erst anzutreten", so der selbstbewusste Mittelfeldspieler, der weiß, wie man im Pokal für Sensationen sorgt. "Meine Pokalbilanz liest sich wirklich gut. Speziell mit Alemannia Aachen habe ich fantastische Spiele erlebt. Wir haben 2007 die Bayern 4:2 weggehauen, zuvor schon die Bochumer geschlagen", schwärmt der gebürtige Ulmer noch heute von legendären Flutlichtspielen am Aachener Tivoli.

Matthias Lehmann weiß also aus eigener Erfahrung, wie man als "Underdog" die großen Mannschaften ärgern kann. Für den FC 08 Villingen wird es das Spiel des Jahres. "Das sollte uns völlig egal sein. Wir haben alle bei uns den Anspruch, dieses Spiel zu gewinnen. Da gibt es keine Ausreden."

Das sieht auch Holger Stanislawski so, obgleich er eindringlich vor Überheblichkeit warnt. "Villingen hat sich genau wie wir für den DFB-Pokal qualifiziert. Sie haben also auch eine gewisse Qualität. Man weiß nie, was in so einem Spiel alles passieren kann. Bei uns können drei Spieler vom Platz fliegen oder sich verletzen. Klar ist aber auch, dass wir unser Spiel durchziehen wollen", fordert Stanislawski, der seine Startelf zwar im Hinterkopf hat, jedoch nicht ausschließt, kurzfristig noch etwas zu ändern. Mit Jan-Phillip Kalla fällt der angestammte linke Verteidiger aufgrund einer Grippe aus, für ihn wird Davidson Drobo-Ampem in die Mannschaft rücken.

Ebenfalls berechtigte Hoffnung auf einen Platz in der Startformation darf sich Neuzugang Markus Thorandt machen. Der ehemalige Münchner spielte eine sehr gute Vorbereitung und etablierte sich als zweiter Innenverteidiger neben Fabio Morena. In der Offensive begeisterte Max Kruse das Trainerteam mit seiner selbstbewussten, frechen Art. Er sorgt über den linken Flügel für Kreativität und Torgefahr. Das erhoffen sich die Verantwortlichen auch von Rückkehrer Charles Takyi, der als Pendant zu Kruse auf der rechten Mittelfeldseite Akzente setzen soll. Für Nachwuchsstürmer Deniz Naki bleibt vorerst nur die Jokerrolle.

Gesetzt ist hingegen Matthias Lehmann. Er soll gemeinsam mit Fabian Boll vor der Abwehr abräumen und das Offensivspiel ankurbeln. Damit es auch klappt mit seinem großen Traum.