Artjoms Rudnevs hat beim HSV bis Mitte 2016 unterschrieben - und er hat große Ziele. Im Sommer schließt er sein Sportstudium ab.

Hamburg. Es hätte ein harter erster Tag für ihn in Hamburg werden können. Doch Trainer Thorsten Fink verzichtete darauf, Artjoms Rudnevs mit den anderen HSV-Profis am Freitag den Laktattest absolvieren zu lassen. Immerhin hatte der lettische HSV-Zugang unmittelbar zuvor seinen aufwendigen Medizincheck im Universitätskrankenhaus Eppendorf erfolgreich absolviert und nach langem Warten auch seinen bis 2016 laufenden Vertrag beim HSV unterschrieben.

Dabei hatte der 24-Jährige seine Entscheidung bereits Anfang des Jahres gefällt, wie er "hsv.de" mitteilte: "Das stimmt. Es gab schon sehr früh ein Treffen, bei dem Frank Arnesen mir den möglichen Wechsel nähergebracht hat. Der HSV genießt einen sehr guten Ruf. In der polnischen Liga haben mir viele Spieler nur Gutes über den HSV erzählt. Ich habe Frank Arnesen schon nach dem ersten Gespräch mitgeteilt, dass ich unbedingt kommen möchte."

+++ Ein Lette soll für den HSV die Tore schießen +++

Aber erst seitdem der Erstligaverbleib des HSV gesichert ist, kann auch Rudnevs planen. Zunächst seinen Abschluss des Sportstudiums im Sommer, anschließend den Umzug nach Hamburg - seinen bislang wichtigsten Karriereschritt. Rudnevs mit Blick auf die Bundesliga: "Sie ist sicherlich eine der stärksten Ligen Europas. Es ist für mich ein wichtiger Schritt in meiner Entwicklung. Ich will mich hier unbedingt durchsetzen und spielen." Und dafür will der "junge Ivica Olic", wie ihn Arnesen ob seiner Kampfstärke nannte, alles geben. "In jedem Team und in jeder neuen Liga ist es zunächst schwer, sich durchzusetzen. Das geht nur über harte Arbeit. Aber ich bin bereit für harte Arbeit. Mit der Mannschaft möchte ich den maximalen Erfolg herausholen und dazu möglichst viele Tore beitragen."

Um möglichst bald dort auflaufen zu können, wo Arnesen den HSV sieht: in einem internationalen Wettbewerb. Zumindest hatte es der HSV-Sportchef als Lockmittel in den Verhandlungen mit Rudnevs angeführt und den frischgebackenen polnischen Torschützenkönig (22 Tore in 29 Spielen) damit überzeugt: "Der HSV will eine junge entwicklungsfähige Mannschaft zusammenstellen, die in den nächsten Jahren wieder ein höheres Niveau erreichen soll. Ich möchte mit diesem Team den nächsten Schritt gehen und gemeinsam erfolgreich sein. Das Ziel des Vereins ist es, möglichst bald wieder in Europa zu spielen. Das will ich auch."

Freitagmittag reiste Rudnevs zunächst wieder zu seiner Frau und seiner 13 Monate alten Tochter Arina nach Polen. Nach einem Urlaub in Lettland will er eine Wohnung suchen, seine Familie aber erst nach dem Sommertrainingslager nach Hamburg holen.

Eine erste Chance, sich warm zu schießen für den HSV, verpasste Rudnevs beim Auftritt gegen die SV Drochtersen/Assel. Und das war auch gut so. Denn so ersparte sich Rudnevs einen - nach dem 3:3 bei Bergedorf 85 am vergangenen Sonntag - erneut unterirdischen Auftritt. Vor 4050 Zuschauern kam der HSV gegen den niedersächsischen Landesligisten nur zu einem 2:1-Sieg. Im schönen Kehdinger Stadion traf zunächst Heung Min Son (17.). Und auch die zweite Hälfte wurde nicht besser. Im Gegenteil. Zunächst musste der HSV in der 56. Minute sogar den von den Zuschauerrängen mit Häme kommentierten Ausgleich von Jan Koch hinnehmen. Marcus Berg rettete in der 85. Minute den Sieg. (sm)

HSV: Mickel - Diekmeier, Bruma (46. Mancienne), Westermann, Aogo - Tesche, Sala - Töre (46. Besic), Jansen - Son, Berg. Restprogramm: HSV - VfB Stuttgart (So, 15 Uhr, Eiderstadion Büdelsdorf). Lüneburger SK - HSV (15. Mai, 19 Uhr, Stadion Wilschenbruch in Lüneburg).