Sollte der Brasilianer am Dienstag ausfallen, müsste Gojko Kacar als Ersatz vom Ersatz aushelfen

Freiburg/Hamburg. Viele gute Nachrichten hatte das Wochenende für den HSV nicht unbedingt parat. Am Sonntag durfte sich Trainer Joe Zinnbauer immerhin darüber freuen, dass zumindest mal keine schlechte Nachricht hinzukam. So teilten die Mediziner dem besorgten Coach nach einer Untersuchung im UKE mit, dass Innenverteidiger Cléber am Vortag lediglich eine Schulterprellung und nicht die befürchtete Kapselverletzung erlitten hatte. „Es sieht momentan nicht gut aus. Die Zeit bis zum Spiel gegen Stuttgart ist sehr kurz, so dass Cléber definitiv ein Wackelkandidat ist“, hatte Zinnbauer noch unmittelbar nach dem 0:0 in Freiburg Böses geahnt.

Ein Wackelkandidat bleibt der Brasilianer, der sich die Verletzung bei einer Rettungstat kurz vor Schluss gegen den früheren Hamburger Dani Schahin zugezogen hatte, allerdings auch nach der Teilentwarnung. Sollte der Vertreter des ebenfalls verletzten Heiko Westermann nicht rechtzeitig fit werden, dürfte Gojko Kacar den Ersatz vom Ersatz am Dienstag gegen den VfB Stuttgart (20 Uhr) vertreten.

„Für Cléber wäre das natürlich bitter, weil er seine Sache zuletzt sehr gut gemacht hat“, sagte Abwehrnebenmann Johan Djourou, der sich allerdings trotz eines möglichen Ausfalls keine Sorgen um die zuletzt so sichere Defensive machen würde. „Clébers Aus wäre vielleicht eine Chance für einen anderen“, sagte Djourou, der daran erinnerte, dass dieser andere, nämlich Kacar, kurz vor Saisonbeginn sogar erste Wahl war. „Bei Mirko Slomka hätte Gojko die Saison wahrscheinlich begonnen. Für mich wäre es kein großes Problem, mich an ihn zu gewöhnen. Wir kennen uns gut.“

Tatsächlich hatte Kacar große Teile der Vorbereitung an der Seite Djourous gespielt, ehe den Serben ein Innenbandanriss im Testspiel gegen Lazio Rom für zwei Monate außer Gefecht setzte. Ab November war der Innenverteidiger wieder fit, durfte sich schon bei den Siegen gegen Leverkusen (1:0) und gegen Mainz (2:1) über zwei Kurzeinsätze in der Endphase freuen.

Ob Kacar am Dienstag tatsächlich etwas länger als nur ein paar Sekunden spielen darf, dürfte endgültig erst am Spieltag entschieden werden. Ziemlich unwahrscheinlich ist dagegen der Einsatz von Slobodan Rajkovic, der ebenfalls nach langer Verletzungspause wieder bereitstehen würde. Der Abwehrmann hatte sich vor zehn Monaten im Spiel gegen Werder Bremen das Kreuzband gerissen, durfte seitdem noch nicht wieder spielen. Zuletzt hatte Lazio Rom Interesse an einer Verpflichtung des Innenverteidigers gezeigt, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft. Sollte noch im Winter ein konkretes Angebot folgen, wäre das für den stets klammen HSV vor allem eines: eine wirklich gute Nachricht.