Hamburg. Den Boxkampf zwischen Wladimir Klitschko und Kubrat Pulev, bei dem die gesamte HSV-Chefetage im Publikum saß, musste Valon Behrami am späten Sonnabend berufsbedingt sausen lassen. Statt in der O2 World am Ring zu sitzen, musste der HSV-Vorkämpfer in St. Gallen in den Ring – und gab beim 4:0-Sieg seiner Schweizer gegen Litauen in der EM-Qualifikation das gewohnt gute Bild ab. „Valon Behrami spielte wie: Valon Behrami“, urteilte der „Tagesanzeiger“, der das durchaus als Kompliment meinte. Behrami ging voran, Behrami zerstörte, Behrami kämpfte. Dies ist natürlich auch in der Schweiz längst nichts Neues mehr. Allerdings muss es eben auch in der Schweiz gewürdigt werden, da Behrami bekanntermaßen seit Wochen mit großen Knieproblemen zu kämpfen hat.

Doch kämpfen kann der Wahl-Hamburger nun mal wie kein Zweiter. Nach dem wichtigen Qualifikationssieg will sich Behrami auch durch das Freundschaftsspiel gegen Polen am Dienstag quälen, ehe er sich gemeinsam mit seinem HSV-Kollegen Johan Djourou am Mittwoch auf den Rückweg nach Hamburg macht. Anders als Behrami kam Djourou nach dem Sieg gegen Litauen weniger positiv bei weg, da sich der wenig geforderte Innenverteidiger zwei schlimme Fehlpässe geleistet hat.

Unbestrittene Hauptperson des Abends war aber weder Behrami noch Djourou, sondern vielmehr Leverkusens Josip Drmic. Der von mehreren Bundesligaclubs umworbene Stürmer, an dem auch der HSV Interesse haben soll, erzielte zwei der vier Schweizer Tore und widmete diese seinem krebskranken Onkel Magi: „Er hat Geburtstag, leidet an einem Krebstumor und hat Herzprobleme. Darum wollte ich ihn grüßen“, sagte der Torjäger, der nach seinem Wechsel von Nürnberg zu Bayer in seiner neuen Wahlheimat nicht ganz glücklich sein soll. „Dass ich mit meiner aktuellen Situation nicht zufrieden bin, ist klar. Ich hätte mir natürlich gewünscht, mehr Vertrauen und Spielzeit zu bekommen“, sagte Drmic der „Neuen Luzerner Zeitung“.