HSV will am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt sein erstes Saisontor und somit den ersten Sieg erzwingen. Zudem ist die Verpflichtung von Peter Knäbel als Fußballchef perfekt.

Hamburg. Erfolgsmeldungen hatte es beim HSV zuletzt ja nicht so viele gegeben, umso erfreulicher war da die Nachricht vom Freitagnachmittag: Peter Knäbel ist nun auch offiziell neuer Direktor Profifußball. Nach wochenlangem Hin und Her sind die letzten Vertragsdetails geklärt. Der bisherige Technische Direktor des Schweizer Fußballverbandes kann am 1. Oktober seinen neuen Job beim HSV antreten.

„Ich habe in meiner Hamburger Zeit die Region und die Menschen schätzen gelernt und weiß, wie groß die Sehnsucht nach sportlichem Erfolg ist“, sagte der ehemalige Bundesligaprofi, der unter anderem von 1988 bis 1993 beim FC St. Pauli spielte: „Ich freue mich, mit Dietmar Beiersdorfer und Bernhard Peters bei den zukünftigen sportlichen Konzepten und der Neuausrichtung des Vereins mitwirken zu können.“ Der 47-Jährige wird zukünftig für die sportlichen Belange der Bundesligamannschaft zuständig sein. „Wir freuen uns sehr, dass wir Peter Knäbel für unsere Neuausrichtung gewinnen konnten. Er genießt im internationalen Fußball große Anerkennung und ist ein ausgewiesener Fachmann auf seinem Gebiet“, sagte der Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer.

Ob Knäbel sich bereits am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt im Stadion einen direkten Eindruck von „seinem“ neuen Team machen wird, war am Freitag noch nicht klar. Wie schwierig die Situation beim sieg- und torlosen Tabellenletzten ist, weiß er aber natürlich.

In der Tat ist alles andere als ein Sieg gegen die Frankfurter in der derzeitigen Situation kaum hinnehmbar, und dafür muss der HSV zumindest einmal ins gegnerische Tor treffen. „Wir müssen uns das Glück erarbeiten“ sagte Marcell Jansen, der nach Adduktorenproblemen wieder ins Mannschaftstraining einstieg und für Sonntag eine Option darstellt.

Trainer Joe Zinnbauer gab seinem Schützling grundsätzlich recht: „Wir benötigen keine Wiederbelebung, sondern ein Erfolgserlebnis.“ Doch die Offensive lahmte bisher. Stoßstürmer Pierre-Michel Lasogga beschwerte sich in der „Bild“, dass er ja nicht mehrere Hundertprozentige vergeben hätte, sondern viel zu wenig Vorlagen erhalte.

In der Tat: Kein Team hat in dieser Saison bisher weniger Torchancen kreiert als der HSV. Erst 17-mal kamen die Hamburger dem Tor nahe, das sind pro Spiel nur 3,4 Möglichkeiten. „Das ist auf jeden Fall ein Problem“, hat auch Zinnbauer erkannt. „Ich habe mir das Spiel gegen Gladbach zweimal auf Video angeguckt: Wir haben gut gestanden, gut gegen den Ball gearbeitet, das Übergangsspiel war in Ordnung. Doch die Passfolge hat noch nicht funktioniert.“

Er will deshalb in den letzten beiden Trainingseinheiten verstärkt das Spiel in die Spitze sowie Abschlüsse üben. „Wenn wir entschlossen als Team auftreten, werden wir auch in der Lage sein, kämpferisch ein Tor herbeizuführen“, erklärte der Fußalllehrer.

Doch auch das Kernproblem der vergangenen Serie konnte das Team bisher nicht beheben. Außer Bremen (40) ließ kein anderes Team so viele Torchancen zu wie der HSV (33). Dennoch will Zinnbauer die Initiative übernehmen und gegen eine ersatzgeschwächte Eintracht offensiv und mutig agieren. Denn im Abwehrverbund der Gäste fällt Carlos Zambrano (Mandelentzündung) aus, Torwart Kevin Trapp kann nach seiner Operation am Sprunggelenk nicht mitwirken, für ihn spielt Felix Wiedwald, 24, obwohl die Hessen am Donnerstag Timo Hildebrand verpflichtet hatten.