Begonnen hat alles auf dem Grandplatz von Teutonia 05 an der Kreuzkirche in Ottensen. Dort lernte Eric Maxim Choupo-Moting das Fußballspielen – und wenn gerade mal kein Training angesetzt war, kickte er in einem kleinen Käfig mit zwei Holztoren direkt um die Ecke. Diesen tauscht der 25-Jährige jetzt mit den modernsten Stadien in Brasilien, wenn bei der WM alle Welt auf den 1,90-Meter-Hünen schauen wird. Als Sohn eines Kameruners und einer Hamburgerin konnte sich Choupo-Moting entscheiden, für welches Land er auflaufen möchte – und entschied sich „aus sportlichen Gründen“ für Kamerun. Nicht erst seit seinem Länderspieltor gegen Deutschland am Sonntag ist er einer der großen Hoffnungsträger seines Wahllandes.

Bis vor drei Jahren versuchte sich Choupo-Moting noch mit mäßigem Erfolg beim HSV, wurde dort unter der strengen Ägide seines Vaters und Beraters Just oft an der kurzen Leine gehalten. Doch durch die Vermählung mit Freundin Nevin und die Geburt seines Sohnes Liam im Oktober hat der heutige Mainzer gelernt, selbst Verantwortung zu übernehmen – seitdem geht es steil bergauf. Ottensen hat er dennoch tief im Herzen verankert: „Das wird immer meine Heimat bleiben.“