Der HSV gewinnt im Trainingslager im Zillertal ein Testspiel gegen Liefering mit 2:0. Berg hat unterdessen seinen Vertrag in Hamburg aufgelöst. Sobiech steht kurz vor einem Wechsel zum HSV.

Hippach. Es war beinahe eine Punktlandung. Als um 16 Uhr das Testspiel zwischen dem HSV und Zweitligist FC Liefering, dem „Farmteam“ (Nachwuchsteam) von Red Bull Salzburg, angepfiffen wurde, hatte Marcus Berg in Hamburg einen Termin in der HSV-Geschäftsstelle. Wie vereinbart unterschrieb der Schwede einen Auflösungsvertrag und wird vier Jahre für Panathinaikos Athen stürmen. Am Vortag war er zum zweiten Mal Vater geworden.

Sein Nachfolger Jacques Zoua war zweieinhalb Stunden zuvor im Trainingslager eingetroffen, chauffiert von Teammanager Marinus Bester, und nahm erst auf der Bank Platz. Trotz der strapaziösen Anreise durfte der Kameruner (Nummer 31) in der zweiten Halbzeit noch 22 Minuten mitspielen.

„Dafür, dass ich gerade angekommen bin, war es okay “, sagte Zoua auf Französisch, der allerdings eine Riesenchance zum ersten Tor ausgelassen hatte, als er allein auf den Keeper zulief. Wenig überraschend, dass er sein neues Team („Eine gute Mentalität“) und seinen neuen Coach („Mit Fink wird der HSV Erfolg haben“) lobte. Thorsten Fink bedankte sich mit warmen Worten: „Das war ordentlich. Man hat gesehen, dass er ein Spielertyp ist, den wir bisher nicht im Kader hatten. Er kann den Ball gut behaupten, ähnlich wie ein Paolo Guerrero.“

Nicht besonders zufrieden war Fink trotz des 2:0-Erfolges mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen, waren im Vergleich zum Gegner, der kommende Woche in die Saison startet, behäbig.“ Dabei hatte der HSV-Coach in der ersten Hälfte die Elf aufgeboten, die im Nordcup am Sonnabend in der Imtech-Arena gegen Braunschweig auflaufen soll. Doch daraus wird wohl nichts, nach dem Schreck in der 16. Minute, als Johan Djourou vom Platz musste.

„Er hat sich möglicherweise eine Leistenzerrung zugezogen. Wir müssen die Untersuchungen abwarten“, sagte Fink. Djourou („Das war nur eine Vorsichtsmaßnahme“) hatte bisher einen guten Eindruck gemacht und galt neben Heiko Westermann in der Innenverteidigung als gesetzt. Seine Verletzung könnte die Chance für Lasse Sobiech sein. Aus Dortmund verlautet, dass der Transfer des Verteidigers zum HSV vor dem Abschluss steht. Auf dem Mannschaftsfoto fehlt Sobiech bereits. Schon am Freitag könnte er erstmals mit seinen neuen Kollegen trainieren.

HSV: Drobny – Diekmeier (68. Steinmann), Djourou (16. Mancienne), Westermann, Jansen – Badelj, Arslan – Beister, van der Vaart (68. Sala), Jiracek (77. Nafiu) – Rudnevs (68. Zoua). Tore: 1:0 van der Vaart (4.), 2:0 Demirbay (61.). Zuschauer: 800.