Die Bilanz der Saison 2011/12 weist rote Zahlen aus. Die Gehaltskosten beim HSV sanken im letzten Jahr nur um drei Millionen Euro.

Hamburg. Die Zeiten, in denen der HSV mit schöner Regelmäßigkeit schwarze Zahlen schrieb, sind vorbei. In der Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahrs 2011/12, die den Mitgliedern am Mittwoch zuging, wies der Klub ein Konzernergebnis von minus 6,607 Millionen Euro aus. Auch im vorherigen Geschäftsjahr 2010/11 hatte der HSV einen Verlust erwirtschaftet, der 4,876 Millionen Euro betrug.

"Das ist natürlich kein Wunschergebnis, deswegen sparen wir jetzt auch", kommentierte Carl Jarchow die neuen Zahlen, "aber jeder weiß ja, welche Ausgangslage wir hier vorgefunden haben." Wie der Klubvorsitzende mitteilte, hatte die Vereinsführung mit einem Minus in dieser Größenordnung gerechnet. 4,8 Millionen Euro seien ohnehin eingeplant gewesen, dazu kamen Abschreibungen durch den Transfer von Paolo Guerrero.

Die wichtigsten Zahlen der aktuellen Bilanz: Die Erträge sanken von 146 auf 141,1 Millionen Euro, der Aufwand von 150,9 auf 147,7 Millionen Euro. Der Rückgang bei der Verwertung medialer Rechte in Höhe von knapp vier Millionen Euro konnte durch Zuwächse im Bereich "weitere Aktivitäten" (wie den Klitschko-Kampf in der Arena) fast komplett kompensiert werden.

Auffällig auch: Das Gehaltsniveau für den Bundesliga-Stab wurde geringer als ursprünglich geplant gesenkt, von 46,8 auf nun 43,8 Millionen Euro. Der Transferaufwand betrug stolze 7,6 Millionen Euro, und auch die Ausgaben im Bereich Geschäftsstelle, in dem auch die Gehälter des Vorstands auftauchen, stiegen von 10,8 auf 11,1 Millionen Euro. Der Posten "nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag" wuchs von 3,9 auf 8,7 Millionen Euro.

"Wir arbeiten daran, dass das Minus in dieser Saison nicht so hoch ausfällt, aber das hängt auch von möglichen Verkäufen im Winter ab", sagt Jarchow. Es ist bekannt, dass der Klub hofft, sich während der Pause von einigen Reservisten (wie Jaroslav Drobny, Robert Tesche, Per Skjelbred, siehe Text oben) trennen zu können, um das Gehaltsniveau zu senken und möglicherweise auch Transfererlöse zu erzielen.

Nach der Verpflichtung von Rafael van der Vaart (und dem verbundenen Topgehalt von über drei Millionen Euro) und Petr Jiracek steuert der Klub auch in der laufenden Saison auf Gehaltsausgaben in Höhe von 43 Millionen Euro zu. "Wir sind aber knapp unter dem Wert vom letzten Jahr", sagte Jarchow.