Der HSV-Profi trifft auf seine Ex-Kollegen aus Düsseldorf. Ob er im Falle eines Tores jubelt, entscheidet der Stürmer am Freitag spontan.

Hamburg. Wetten will Maximilian Beister mit seinen früheren Mannschaftskollegen nicht. Das hat der heutige HSV-Profi noch nie gemacht, zudem sei die Partie gegen die Fortuna am Freitag (20.30 Uhr) für den ehemaligen Düsseldorfer ohnehin brisant genug. "Ich werde im Laufe der Woche wohl die eine oder andere Stichelei per SMS mit meinen Ex-Kollegen austauschen. Aber zusätzliche Motivation über eine Siegwette ist nicht nötig", sagt Beister.

Die Rückkehr in die Rheinmetropole ist für den 22-Jährigen ein besonderes Spiel - das will er gar nicht abstreiten. Dort reifte Beister in den vergangenen zwei Jahren von einem hoffnungsvollen Talent zu einem der besten Spieler der Zweiten Bundesliga und war mit seinen Toren und Vorlagen maßgeblich am Aufstieg der Fortuna beteiligt. Selten hat ein Leihgeschäft so viel Sinn gehabt, für beide Seiten. "Ich habe nur positive Erinnerungen an die Zeit, da ich mich auch abseits des Fußballplatzes entwickelt und richtig gute Freunde gefunden habe", sagt Beister.

Der HSV musste um seine Rückkehr kämpfen, hatte in Borussia Dortmund einen prominenten Mitbieter. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen der Öffentlichkeit an den schnellen Offensivspieler. Doch HSV-Trainer Thorsten Fink war mit den Darbietungen seines Neuzugangs zunächst gar nicht einverstanden und ließ ihn bis zum neunten Spieltag nur als Einwechselspieler zum Einsatz kommen. Die gebotenen Chancen konnte Beister nicht nutzen. Zu oft agierte der Linksfuß kopflos und überhastet. Die Umstellung auf die Bundesliga ist laut Fink einfach zu groß gewesen. Doch Beister hat die Kritik angenommen und an sich gearbeitet. "Vor allem in den letzten vier Wochen habe ich noch mal viel dazugelernt. Ich weiß jetzt besser, wie ich mich defensiv zu verhalten habe, kenne die Automatismen. Und in der Offensive wird der Knoten auch noch platzen", hofft der gebürtige Göttinger.

Denn ein Tor wollte Beister in der Bundesliga noch nicht gelingen, obwohl er es oft genug versucht hat: 22 Torschüsse stehen auf seiner Habenseite, ohne Erfolg. Das ist Bundesligarekord in dieser Saison, obwohl Beister nur das letzte Spiel gegen Mainz über die volle Distanz absolviert hat. Nervös wird er deshalb nicht. "Ich habe immerhin den einzigen Treffer vorbereitet, ein eigenes Tor wird auch noch folgen. Warum nicht in Düsseldorf - da habe ich in der Vergangenheit ja den einen oder anderen Ball eingeschweißt." Ob er denn jubeln würde, wenn er seine alten Freunde noch tiefer in den Abstiegsstrudel schießen würde, will Beister spontan entscheiden. "Natürlich würde ich mich freuen. Aber wie diese Freude dann zum Ausdruck käme, weiß ich noch nicht. Ich werde mit meinem Jubel jedenfalls niemanden provozieren."

Marcell Jansen muss aufgrund einer Kapselreizung im Knie vorerst mit dem Training aussetzen, hat die Hoffnung auf einen Einsatz gegen Düsseldorf aber noch nicht aufgegeben. Tolgay Arslans Einsatz (Sprunggelenk) ist jedoch nicht in Gefahr. Für Ivo Ilicevic kommt die Partie am Freitag wohl zu früh.