Am Tag danach war er schon wieder in seiner Wahl-Heimat Alfstedt, wo er von "Hermanns treuer Riege" so rührend betreut wird. Bis morgens um vier Uhr hatte HSV-Kult-Masseur Rieger gemeinsam mit 240 Gästen in der Westtribüne der Imtech-Arena seinen 70. Geburtstag gefeiert. Für diesen einen langen Abend war der HSV wieder einmal eine heile Familie, es war ein grandioser Abend, an dem sich viele Ehemalige wieder in den Armen lagen. "Ich bin stolz darauf, wie viele gekommen sind, ob nun Uwe Seeler, Jörg Butt, Walter Frosch, Felix Magath und Bernd Hollerbach, um nur einige zu nennen, es war ein überwältigendes Fest für mich", freute sich der Jubilar.

Die Laudatio hatte der ehemalige Aufsichtsrats-Boss Udo Bandow gehalten, zwischen den Zeilen waren durchaus kritische Töne - wegen der prekären Situation - zu vernehmen. Der Masseur selbst musste seine Rede mehrfach unterbrechen, weil er den Tränen nahe war: "Es war das Beste, zum HSV und nach Hamburg zu kommen. Die 26 Jahre waren eine wunderschöne Zeit."

Lotto King Karl und Carsten Pape waren für den unterhaltsamen Teil des Abends zuständig, natürlich auch mit "Hamburg meine Perle". Lange wurde bei bayerischem Essen über den HSV geklönt. Magath saß an einem Tisch mit der HSV-Führung und Uwe Seeler, Dietmar Beiersdorfer plauderte lange mit HSV-Chef Carl-Edgar Jarchow. "Dieser Abend hat mir wieder einen unheimlichen Aufschwung gegeben", sagte der gesundheitlich schwer angeschlagene Hermann Rieger. Über 3000 Euro wurden für die Kinder-Krebs-Hilfe für die MHH in Hannover gesammelt.

Vermisst wurde allerdings Bernd Wehmeyer, der am Montag wegen eines Herzinfarkts ins Krankenhaus eingeliefert werden musste - zum Glück gerade noch rechtzeitig. Dem 59-jährigen Klubmanager geht es inzwischen wieder besser, "Fummel" darf auf völlige Genesung hoffen.

Die HSV-Kolumne "Matz ab" finden Sie täglich im Internet unter www.abendblatt.de/matz-ab