Alles an HSV-Youngster Muhamed Besic, 18, ist zunächst mal groß. Seine Ziele (EM-Teilnahme 2012), sein Vorbild (Cristiano Ronaldo) und vor allem sein Ruf ("Riesentalent"). Da klingt es fast paradox, dass der gebürtige Berliner, der mal zu den Größten im Weltfußball gehören will, eigentlich viel zu klein für seinen Job ist. Mit 1,80 Metern ist der Nachwuchsprofi, der am Wochenende erstmals von Anfang an in der Bundesliga spielen durfte, einer der kleinsten Innenverteidiger der Liga.

Und obwohl er auch noch der jüngste HSV-Profi ist, hat in Hamburg niemand echte Zweifel an seiner wahren Größe. "Der HSV wird noch viel Freude mit ihm haben", sagte Trainer Armin Veh, nachdem ausgerechnet sein Supertalent die 2:3-Niederlage in Hannover mit einem Fehlpass eingeleitet hatte, der so gar nicht zu den sonstigen Superlativen passte.

Ob "Momo", der noch im HSV-Internat wohnt und täglich vom vereinseigenen Fahrdienst zum Training chauffiert wird, tatsächlich ein Großer werden kann, wird sich schon bald zeigen. Denn nachdem Stammkraft Joris Mathijsen wegen einer Sprunggelenksverletzung langfristig ausfällt, muss der "kleine Riese", der in der vergangenen Woche auch in der bosnischen Nationalmannschaft debütierte, zumindest bis zur Winterpause über sich hinauswachsen. An der Playstation, so viel verrät Besic über sich selbst, ist er schon jetzt ein Großer.