Ein Kommentar von Peter Wenig

Den 21. Mai 2011, so viel ist seit gestern Abend sicher, können die Fans der beiden Hamburger Topteams aus dem Kalender der großen Sportereignisse mit Raute oder Totenkopf streichen. Nach dem FC St. Pauli ist also auch der HSV bei Eintracht Frankfurt früh im DFB-Pokal auf der Strecke geblieben. Das Finale wird an jenem 21. Mai in Berlin also ohne Hamburger Beteiligung stattfinden. Der HSV hat wieder einmal fahrlässig die Chance verpasst, sich auf dem kürzestmöglichen Weg für das internationale Geschäft zu qualifizieren.

Wie so oft in den vergangenen Jahren versagte das Team im alles entscheidenden Moment. Die Hoffnung des HSV-Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann auf den seit nunmehr 23 Jahren überfälligen Nachschub für die Trophäenvitrine ist damit zumindest für diese Spielzeit auf ein Minimum geschrumpft. Nur unverbesserliche Optimisten können noch darauf setzen, dass ihr Klub in dieser Saison noch ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mitsprechen wird. Bis dato ist es also auch dem neuen Trainer Armin Veh nicht gelungen, dem teuren Kader das Siegergen zu implantieren.

Dass mehrere wichtige Spieler in Frankfurt fehlten, darf keine Entschuldigung sein. Vielleicht sollte Bernd Hoffmann, der schon so oft den mangelnden Siegeswillen beklagt hat, sein Team zu einer ungewöhnlichen Dienstfahrt verpflichten. Nach Berlin, an jenem 21. Mai, in die magische Atmosphäre eines Pokalfinales. Vielleicht begreifen die Millionäre in kurzen Hosen dann, welch eine historische Chance sie am 27. Oktober 2010 verpasst haben.