Maxim Choupo-Moting kehrt nach einem Jahr vom 1.FC Nürnberg zurück zum HSV, auch WM-Fahrer Guy Demel zum Trainingsauftakt wieder da.

Längenfeld. Rund 500 Leute wollten sehen, was es Neues gibt. Als der HSV gestern zum Trainingslagerauftakt um 17 Uhr den Trainingsplatz in Längenfeld betrat, bekamen die neugierigen Fans die ersten neuen Spieler präsentiert. Zwar fehlte Heiko Westermann noch, weil er mit Schalke 04 letzte Details in Sachen Vertragsauflösung zu klären hatte, mit Jaroslav Drobny und Dennis Diekmeier liefen jedoch immerhin zwei Neulinge im HSV-Dress auf, genau genommen waren es sogar drei. "Ich habe das eine Jahr gut genutzt und viel gelernt. Ich bin ein reiferer Spieler", sagt Eric Maxim Choupo-Moting und sieht sich nach seiner Leihsaison beim 1. FC Nürnberg als gefühlter dritter Neuzugang in Längenfeld.

Vorerst elf Tage hat der Angreifer Zeit, Trainer Armin Veh von sich zu überzeugen. Noch immer ist nicht ausgeschlossen, dass der Kamerun-Deutsche, wie er bezeichnet werden möchte, den HSV verlässt. Mit Ruud van Nistelrooy, Mladen Petric, Paolo Guerrero und Heung Min Son stehen bereits vier hoch gelobte Angreifer im Kader. "Mehr als vier Stürmer in einer Saison ohne internationalen Wettbewerb sind nicht nötig. Das gibt eher Unruhe", hatte Veh zu Beginn der Vorbereitung gesagt. Nach dem Wechsel von Marcus Berg zum PSV Eindhoven bleiben noch fünf - schließlich hatte auch Veh nicht damit gerechnet, dass sich der erst 18-jährige Son so in den Vordergrund spielt.

Wie Choupo-Moting seine Zukunft sieht? "Ich habe noch ein Jahr Vertrag. Zu 100 Prozent sicher ist nie etwas, aber Hamburg ist meine Heimat, hier fühle ich mich wohl. Ich will bleiben und dem Trainer mein Potenzial zeigen." Zumal für ihn klar sei, dass er sich nach dem mit viel Ärger verbundenen Leihgeschäft nach Nürnberg vor einem Jahr nicht noch einmal vertrösten lassen will. "Ein Leihgeschäft gibt es von meiner Seite aus nicht mehr." Es käme nur ein Verbleib oder Verkauf infrage. Angebote gibt es nach seiner WM-Teilnahme für Kamerun sowohl aus der Bundesliga als auch aus dem Ausland. Choupo-Moting deutlich: "Diesmal will ich eine klare Ansage."

Die hat Guy Demel bereits bekommen. Ebenso wie Choupo-Moting hatte der Ivorer nach seiner WM-Teilnahme drei Wochen Pause und gestern seinen ersten Trainingstag. Dass er beim HSV aufschlägt, galt lange Zeit als unsicher. Angebote aus Frankreich und England sollen dem Rechtsverteidiger vorgelegen haben. Zudem hielt sich beim HSV das Gerücht, die Vereinsführung wolle den 29-Jährigen gern loswerden. Spätestens nach dem Interesse an Schalkes Rechtsverteidiger Rafinha schien Demels Zeit beim HSV vorbei.

"Ich freue mich über das Vertrauen", behauptet er jetzt. Er habe sich keine Gedanken gemacht: "Basti Reinhardt hat mich zwei-, dreimal angerufen und gesagt, dass der Trainer will, dass ich bleibe." Ob er sich immer sicher war, 2010/2011 für den HSV aufzulaufen? "Ich habe immer gesagt, dass ich nicht wegwill", weicht Demel aus. Dass er sich alles andere als sicher war, zeigt ein freudscher Versprecher. Angesprochen auf das Derby gegen den FC St. Pauli und das damit verbundene Duell mit seinem Freund Charles Takyi, antwortet Demel: "Zuerst war ich traurig, den Verein zu verlassen, ohne dieses Derby gespielt zu haben. Aber jetzt freue ich mich darauf. Ich werde versuchen, dass diese Saison meine Saison wird." Worte, die auch für Choupo-Moting gelten. Zumindest elf Tage in Längenfeld.