HSV reist ins Trainingslager und muss für Heiko Westermann 7,5 Millionen Euro an Schalke 04 überweisen. Er kommt Donnerstag nach.

Hamburg. Wie nah Freud und Leid beieinanderliegen, ist sprichwörtlich. Für Muhamed Besic sogar real. Nach seinem steilen Aufstieg in der bisherigen Vorbereitung hatte der 17-Jährige all seine Kräfte ins Trainingslager in Längenfeld stecken wollen. Doch statt mit der Mannschaft am Mittwoch um zehn Uhr gen Österreich zu fliegen, muss der Youngster ins Elim-Krankenhaus fahren. Nachdem sich Besic im Test am vergangenen Sonntag gegen Juventus eine Knochenabsplitterung im linken Handgelenk zugezogen hatte, wird er bereits heute operiert. Voraussichtlich wird er drei Wochen ausfallen.

Statt Besic, so hatten es die HSV-Offiziellen zumindest in der Nacht zu Mittwoch angedacht, ist Heiko Westermann im Trainingslager von Beginn an dabei. Der 26-Jährige, der Dienstag mit seinem Auto aus Gelsenkirchen nach Hamburg reiste, absolvierte abends zuerst seinen Medizincheck, ehe seine Ablösesumme und somit der Transfer vom Aufsichtsrat abgenickt wurde. Nach kurzen Gesprächen waren um 19.20 Uhr auch letzte vertragliche Details geklärt. Westermann kostet den HSV 7,5 Millionen Euro Ablösesumme an Schalke 04. Davon trägt Milliardär Klaus-Michael Kühne 2,5 Millionen Euro und ist im Gegenzug mit 30 Prozent an einem möglichen Weiterverkauf beteiligt. Westermann reist am Donnerstag ins Trainingslager nach Längenfeld nach.

Vom Abflug zum HSV noch ein Stück entfernt ist Herthas Gojko Kacar. Zwar ist sich der Spieler mit dem HSV bereits einig, doch Hertha BSC pokert weiter um die Höhe der Ablösesumme. "Eine unbefriedigende Situation", sagt Vater und Berater Milan Kacar. "Der HSV hätte ihn gern im Trainingslager dabei, Hertha gern mehr Geld. Das ist schade - aber im Fußball wohl normal."

Ebenso nüchtern betrachtet Milan Kacar den Umstand, dass der HSV eigentlich PSV Eindhovens Ibrahim Afellay als Wunschspieler und Berlins Mittelfeldmann als Alternative eingeplant hatte. "Der HSV ist schon sehr lange an Gojko interessiert", sagt er. "Jetzt hoffen wir, dass sich beide Vereine schnell einigen." Dann könnte Kacar doch noch ins Trainingslager reisen.