Der HSV will Schalkes Abwehrspieler Heiko Westermann als Boateng-Nachfolger verpflichten. Kommt nun auch Kacar zum Hamburger SV?

Hamburg. Es gibt Azurblau, Dunkelblau, Hellblau, Cyanblau, Graublau und 2,0-Promille-Blau. Lediglich in Gelsenkirchen - und das ist kein großes Geheimnis - gibt es nur eine Ausprägung vom Blau: Königsblau. Und jenes Königsblau hat nun ausgerechnet in Hamburg beste Chancen, die neue Trendfarbe des Sommers zu werden. Nachdem bereits gestern Schalkes Carlos Zambrano über die A 1 direkt zum FC St. Pauli düste, könnte ihm Anfang kommender Woche - zumindest bis zur Ausfahrt Volkspark - Ex-Kollege Heiko Westermann folgen. Nach Abendblatt-Informationen will der HSV noch an diesem Wochenende seine Bemühungen um den Innenverteidiger intensivieren.

Nach Höwedes und Bordon will der HSV nun Schalkes Westermann

Dabei ist es schon lange kein Geheimnis, dass der HSV auf der Suche nach einem Nachfolger Jerome Boatengs, der für 12,5 Millionen Euro zu Manchester City wechselte, besonders aktiv in Gelsenkirchen zu sein scheint. Nachdem aber Wunschkandidat Benedikt Höwedes den Hamburgern einen Korb gegeben hatte und Marcelo Bordon, Abwehrkandidat Nummer zwei, die Wüste im lukrativen Emirat Katar der Bundesliga vorzog, ist nun also Westermann der Favorit für die Rolle im Abwehrzentrum neben Joris Mathijsen.

"Der eine oder andere Neuzugang fehlt noch. Aber besonders in der Abwehr muss noch etwas passieren", sagte gestern Zé Roberto. Und der HSV-Brasilianer dürfte schneller als gedacht erhört werden. Bereits vor Monaten hat der HSV erstmals bei Schalke-Trainer Felix Magath wegen Westermann angefragt. Und nachdem sich Magath nun für die Innenverteidiger Höwedes, Christoph Metzelder, Kyriakos Papadopoulos und Tore Reginiussen entschieden hat, wäre der Weg für den Nationalspieler zum HSV frei. Laut eines internen Papiers über mögliche Zu- und Abgänge, das dem Abendblatt vorliegt, plant der HSV, bis zu acht Millionen Euro für einen Abwehrspieler auszugeben. Und obwohl der aktuelle Marktwert Westermanns von transfermarkt.de auf neun Millionen Euro taxiert wird, dürfte die tatsächliche Ablösesumme sogar noch unter den veranschlagten acht Millionen Euro liegen.

Der 1,90 Meter große Westermann würde perfekt ins HSV-Anforderungsprofil passen: kopfball- und zweikampfstark, charakterfest, vielseitig einsetzbar auf fast allen Positionen in der Defensive und mit 26 Jahren noch relativ jung. Nur eine Kahnbeinfraktur kurz vor dem WM-Turnier sorgte dafür, dass Westermann nicht mit der Nationalmannschaft in Südafrika dabei war.

Anstoß³-Milliardär Klaus-Michael Kühne ist von Westermann begeistert

"Heiko Westermann wäre sicherlich eine sehr gute Verstärkung für den HSV", sagt auch Anstoß³-Geldgeber Klaus-Michael Kühne, der bis zu 15 Millionen Euro für Neuzugänge investieren will. Die Verantwortlichen des HSV versuchen fieberhaft bis zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am kommenden Dienstag, auf der über das Investorenprojekt debattiert werden soll, den Fans einen Neuzugang zu präsentieren. Und Westermann, der noch vor Kurzem ein finanziell sehr lukratives Angebot aus Sunderland ablehnte, soll nach Abendblatt-Informationen nicht abgeneigt sein: Schwarz-Weiß-Blau statt Königsblau.

Unterdessen berichtet bild.de , dass der Wechsel von Mittelfeldspieler Gojko Kacar zum HSV kurz vor der Vollendung stehe. Sollte sich der niederländische Nationalspieler Ibrahim Afellay am Anfang der nächsten Woche gegen den HSV entscheiden, könnte, so bild.de, alles ganz schnell gehen. Kacar könnte schon im Laufe der Woche Hamburger werden. Lediglich über die Ablösesumme müsse noch mit den Verantwortlichen vom Absteiger Hertha BSC verhandelt werden.