Hamburg/Eindhoven. Die gute Nachricht erreichte den HSV-Tross am Freitagmittag in 597 Meter Höhe mit Blickkontakt zur HSH-Nordbank-Arena: "Die Auslosung hat soeben ergeben, dass der HSV in der nächsten Runde auf den PSV Eindhoven trifft", teilte Flugkapitän und HSV-Mitglied Jan Ihlenfeld den erleichterten Profis und Verantwortlichen, die sich gerade für die Landung und somit das Ende des eher unglücklichen Betriebsausfluges nach Tel Aviv bereit machten, per Bordfunk mit. Somit war zum einen klar, dass das Team von Trainer Bruno Labbadia weder eine weite Reise noch ein sogenannter "Hammergegner" bevorsteht, zum anderen dürfen sich die Fans trotzdem auf zwei attraktive Spiele freuen.

"Das werden interessante Duelle", versprach Eljero Elia, nachdem er wieder festen Untergrund unter den Füßen hatte. Der Niederländer kann sich auf ein Wiedersehen mit vielen Bekannten freuen. "Ich habe viele Freunde in der Mannschaft", sagte Elia, der ungefragt Eindhovens Leistungsträger im Stakkato aufzählte: "Das Team hat starke Spieler: André Ooijer in der Abwehr, den früheren Schalker Orlando Engelaar im defensiven Mittelfeld, Balazs Dzudzsak auf dem Flügel und Jonathan Reis neben Danny Koevermans im Sturm."

Ähnlich gut vorbereitet wie sein Mittelfeldflitzer konnte nur noch Labbadia mit Fachwissen glänzen. Man dürfe PSV nicht unterschätzen, warnte der HSV-Trainer, der daran erinnerte, dass die Niederländer in dieser Saison noch ohne Niederlage sind - sowohl in der Meisterschaft als auch in der Europa League. "Eindhoven ist ein Topgegner", lobte Labbadia, der auch an den besonderen Reiz deutsch-holländischer Duelle erinnerte: "Auf diese Spiele freut man sich immer."

Freuen darf sich auch Labbadias Trainerkollege Fred Rutten, der vor anderthalb Jahren beinahe selbst beim HSV gelandet wäre. Nachdem Huub Stevens seinen Wechsel - kurioserweise nach Eindhoven - bekannt gegeben hatte, galten lange Zeit neben Jürgen Klopp eben Rutten und Labbadia als Topkandidaten für die Stevens-Nachfolge. Bekanntermaßen wurde schließlich Martin Jol verpflichtet, ehe Labbadia mit einem Jahr Verspätung doch in Hamburg anheuerte. Rutten nutzte dagegen den Umweg über Schalke, um sein spätes Glück in Eindhoven zu finden.

Dem Sieger der Duelle (18. Februar/21.05 Uhr in Hamburg, 25. Februar/19 Uhr in Eindhoven) winkt auf dem Weg ins Endspiel in der Nordbank-Arena (12. Mai) im Achtelfinale (11. und 18. März) erneut ein machbares, aber attraktives Los: Athletic Bilbao oder der RSC Anderlecht sind die möglichen Gegner.

Doch bevor über Bilbao oder Anderlecht nachgedacht werden darf, wollen sich die Hamburger zunächst auf den PSV konzentrieren. "Eindhoven hat ein starkes Team mit vielen guten Einzelspielern, gerade in der Offensive. Da ist jeder in der Lage, ein Spiel alleine zu entscheiden", sagte HSV-Holländer Joris Mathijsen, der genau das verhindern will - Patriotismus hin oder her.