Mladen Petric macht große Fortschritte. Vier Tage vor Heiligabend gegen Werder Bremen könnte der HSV-Star sein Bundesliga-Comeback feiern.

Hamburg/Basel. Früher - als es noch Schnurrbärte gab, die Haare hinten lang und vorne kurz waren und man bei Quelle bestellte - war nicht alles besser, sehr wohl aber etwas einfacher.

Bestes Beispiel hierfür ist Mladen Petric. Um die Verletzung des Stürmers, der gar keine Haare hat, zu beschreiben, hätte man zu Zeiten von Netzer und Overath gesagt, dass sich der Mladen den Fuß vertreten habe. Hat er aber gar nicht. Richtig ist, dass Petric seit fünf Wochen ausfällt, weil beim 3:1-Sieg gegen Hertha BSC seine Führung der Peroneussehne oberhalb des Knöchels riss. Das versteht zwar niemand so ganz genau, aber es klingt doch irgendwie wichtig.

Wirklich wichtig ist aber wohl weniger, wie man die komplizierte Verletzung des Kroaten nennt, sondern wie lange der 28-Jährige ausfällt. Bei einem kompletten Riss der Sehne hätte Hamburgs Stürmer wohl ein halbes Jahr nicht mehr spielen können. Im Fall von Petric, der nach dem Spiel gegen Hertha in Basel operiert wurde, sind die Ärzte eher von drei Monaten Pause ausgegangen. Petric selbst hofft dagegen, so schnell wie möglich wieder auf dem Platz zu stehen. Heute hat der Stürmer wieder das Training aufgenommen. Anders hätten es wohl auch Netzer und Overath nicht gehalten, frei nach dem Motto: lange Haare, kurze Pause.

Bruno Labbadia, der ebenfalls viel Wert auf eine geordnete Haarpracht legt, kündigte gestern zur Überraschung aller die Rückkehr seines Torjägers a.D. auf den Rasen bereits für heute an. "Der Arzt war zufrieden. Mladens Fortschritte sind sehr erfreulich, er darf ab sofort wieder mit dem Balltraining beginnen", sagte Hamburgs Trainer, der sich gestern Abend in Rotterdam das U-21-Länderspiel zwischen den Niederlanden und Spanien anschaute. Etwas haarig scheint nur eine Prognose zu sein, wann Petric wieder in einem Spiel auflaufen darf. "Das werde wir sehen", antwortete Labbadia ohne zu antworten.

Ein "normal sterblicher Mensch" müsste wohl mindestens sechs Wochen einen Gips tragen. Petric, der sich am Montag von HSV-Physiotherapeut Uwe Eplinius in Basel durchchecken ließ, ist aber glücklicherweise kein "normal sterblicher Mensch". Er fühle sich gut, könne vielleicht schon vor der Winterpause wieder auf dem Platz angreifen, hatte der Angreifer im Internetportal transfermarkt.de angekündigt. Ein optimales Weihnachtsgeschenk wäre wohl ein Comeback beim Spiel des HSV gegen Werder Bremen vier Tage vor Heiligabend - dann wieder mit Peroneussehne, aber immer noch ohne Haare.

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