Es ist das derzeit bestgehütete Geheimnis: Wer spielt im Spitzenspiel gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen von Beginn an? Und: Mit welchem System lässt HSV-Coach Bruno Labbadia spielen?

Hamburg. Auch am Tag vor der Partie gegen seinen Exklub ließ sich Labbadia zu keiner Andeutung hinreißen. "Es ist auch gar nicht so wichtig, welches System wir spielen. Entscheidender ist, wie die Mannschaft die Taktik umsetzt." Fußballer-Smalltalk - mehr nicht.

Anderes offenbarte die Praxis. Im Abschlusstraining zeigte sich dann doch die voraussichtliche Taktik: das bewährte 4-4-2-System soll es richten. Und abgesehen vom zweiten Angreifer neben dem gesetzten Schweden Marcus Berg stand die Startelf beim Abschlussspiel: Frank Rost im Tor, davor agierten innen Jerome Boateng und Joris Mathijsen sowie außen in der Verteidigung Dennis Aogo und Guy Demel - Rozehnal war überraschend nur Ersatz. Im Mittelfeld agierten von rechts Piotr Trochowski, Zé Roberto, David Jarolim und Eljero Elia, der noch immer am Jetlag nach seiner Rückkehr vom Australien-Testspiel zu leiden scheint. Und im Sturm? Berg war gesetzt, die Position des zweiten Angreifers wechselte zwischen Tunay Torun, Jonathan Pitroipa und Tolgay Arslan. "Wir wissen auch noch nichts", zeigte sich Torun ahnungslos, "wir sind ähnlich gespannt wie ihr."

Ziemlich enttäuscht wirkte unterdessen Marcell Jansen, der beim Abschlusskick hinten links in der B-Elf agieren musste. Der Doppeltorschütze vom letzten Spiel gegen Bayer, dem 2:1-Sieg im Leverkusener Exil in Düsseldorf im Februar, hatte sich nach drei schmerzfreien Trainingswochen Hoffnungen auf einen Platz in der Startelf gemacht. "Marcell ist wichtig in unseren Planungen. Wir werden ihn in den letzten 13 Spielen dringend brauchen. Und dafür muss er gesund sein und die Wettkampfhärte mitbringen", sagt Labbadia.

Die allerdings holt sich ein Fußballer ausschließlich über Einsätze. Ob da doch noch eine Rochade geplant ist? Immerhin könnte Jansen für Aogo hinten links, Aogo für Elia links im Mittelfeld und dafür Elia im Angriff neben Berg auflaufen. Ob Jansen schon eine Alternative ist? "Bei unserem dünn besetzten Kader ist jeder gesunde Spieler eine echte Alternative", so Labbadia, der sichtbaren Spaß daran hatte, sein Geheimnis ungelüftet mit ins Mannschaftshotel zu nehmen.