Marcell Jansen hofft auf die WM. Bundestrainer Löw hat ihm eine Nominierung in Aussicht gestellt - sofern er fit ist.

Hamburg. Seine Freude war echt. Als Marcell Jansen beim gestrigen Vormittagstraining eine Direktabnahme an Torwart Wolfgang Hesl vorbei einschieben konnte, riss der Nationalspieler die Fäuste jubelnd nach oben, beugte sich dann nach vorn und schien die Grasnarbe anzubrüllen. "Es ist nur schön, wenn man Fortschritte merkt und etwas wieder so ist wie vor der Verletzung", erklärte Jansen später. In der aktuellen Saison bringt er es auf gerade 33 Minuten Bundesligaspielzeit.



Der verletzungsanfällige linke Mittelfeldspieler befindet sich gerade im Aufbau, nachdem er sich beim Abschlusstraining in Guingamp am 20. August einen Kapseleinriss im Knie zugezogen hatte. Zu allem Überfluss kostete ihn eine schwere Grippe anschließend vier Kilogramm Körpergewicht. "Bis auf ein Kilo bin ich wieder hoch", sagt Jansen und lacht, "aber bei meiner Ernährungsumstellung und täglichem Training kann ich ja gar nicht zunehmen."


Diese Saison absolvierte der gebürtige Mönchengladbacher gerade zwei Spiele über die volle Distanz: gegen Randers FC in der Europa-League-Qualifikation - und mit der U 23 am Montag in der Regionalliga gegen den Halleschen FC (0:1). "Aber gerade das Spiel war wichtig", so Jansen, "denn so habe ich gesehen, dass ich wieder über 90 Minuten gehen kann. Jetzt noch die restliche Länderspielpause Training - und alles ist wieder gut."


Das Topspiel gegen Leverkusen in acht Tagen ist das Ziel - das morgige Topspiel seiner Nationalmannschaftskollegen in Russland und die Partie am kommenden Mittwoch gegen Finnland in der heimischen WM-Arena sind die Wermutstropfen. "Natürlich wäre ich gern dabei gewesen", sagt Jansen, der das Spiel am Sonnabend in Gladbach mit seiner Familie am TV verfolgen will, "zumal, wenn wir am Samstag das Ticket lösen und am Mittwoch hier im eigenen Stadion aufspielen könnten. Aber ich setze einfach alles auf das WM-Ticket und die WM 2010 in Südafrika." Immerhin hatte Bundestrainer Joachim Löw Jansen ihm eine Nominierung in Aussicht gestellt - sofern er fit ist.


Bis dahin drückt Jansen seinen nominierten Kollegen vom HSV, Piotr Trochowski und neuerdings Jerome Boateng, beide Daumen. "Gerade Jerome hat es sich zuletzt redlich verdient, bei der Nationalmannschaft dabei zu sein. Wäre doch geil, wenn wir nächstes Jahr drei Leute bei der WM dabei hätten", freut sich Jansen - erkennbar ehrlich.

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