HSV-Trainer Bruno Labbadia freut sich auf Duell mit Glasgows Andreas Hinkel - Verein kann mit drei Millionen Euro Nettoeinnahme planen.

Hamburg. Etwas aufgeregt wirkte Uwe Seeler im grellen Scheinwerferlicht des Grimaldi-Forums von Monaco schon. Als "Hamburger Fußballlegende" war der 72-Jährige von Uefa-Generalsekretär David Taylor angekündigt worden, was Seeler mit einem roten Kopf und einem zurückhaltenden Lächeln quittierte. Man möge ihm nachsehen, dass er als Glücksfee interessante Gruppen auslosen, seinem HSV aber ganz besonders attraktive Gegner bescheren wolle. Gesagt, getan. Knappe 45 Minuten später hatte der frühere Mittelstürmer seine Aufgabe ähnlich zuverlässig erledigt wie als Spieler das Toreschießen. Mit Celtic Glasgow, Hapoel Tel Aviv und Rapid Wien hat Seeler seinem HSV eine nicht zu harte, aber trotzdem attraktive Gruppe beschert. "Für uns und die Fans sind das sehr interessante Lose. Natürlich wollen wir alles daran setzen, in die nächste Runde einzuziehen", kommentierte Trainer Bruno Labbadia die Auslosung der Gruppenphase optimistisch.

Der HSV muss zunächst auswärts in Wien antreten (17. September, 19 Uhr), trifft anschließend zuhause auf Tel Aviv (1. Oktober, 21.05 Uhr) und spielt dann zweimal gegen Celtic (in Glasgow am 22. Oktober um 21.05 Uhr, in Hamburg am 5. November um 19 Uhr). Im letzten Heimspiel der Gruppenphase gastiert Rapid in der Nordbank-Arena (2. Dezember, 21.05 Uhr), ehe das Labbadia-Team zum Abschluss kurz vor Weihnachten in Tel Aviv (17. Dezember, 19 Uhr) antreten muss. Alle Partien werden im Fernsehen von Sat 1 und Sky live übertragen.

"Das ist eine sehr anspruchsvolle Gruppe mit reizvollen Gegnern und tollen Namen. Ein Höhepunkt ist sicher das Duell mit Celtic Glasgow. Die Mannschaft dominiert seit Jahren mit Glasgow Rangers den Fußball in Schottland", freute sich HSV-Boss Bernd Hoffmann zum einen über Seelers glückliches Händchen und zum anderen über die Aussicht auf einen satten Gewinn. So können die Hamburger in der Gruppenphase mit rund drei Millionen Euro Nettoeinnahmen rechnen, bevor bei einem möglichen Einzug in die K.-o.-Phase weitere Millionen zu verdienen sind.

Keine Zweifel an einem Weiterkommen hat Bruno Labbadia, der sich genau wie Hoffmann besonders auf die beiden Duelle mit Celtic Glasgow freut: "Unser Ziel muss es sein, die Gruppenphase zu überstehen. Besonders gespannt darf man auf die Atmosphäre in den Spielen gegen Glasgow sein, das ja auch einen deutschen Profi in seinen Reihen hat." Gemeint ist der ehemalige Stuttgarter Andreas Hinkel, der im Januar 2008 vom FC Sevilla auf die Insel gewechselt ist. "Es gibt kein schöneres Auswärtsspiel als in Glasgow. Die Stimmung dort ist sensationell", hoffte Torhüter Frank Rost bereist vor der Auslosung auf ein Spiel gegen Celtic - und wurde von Seeler prompt erhört.

Auch in Glasgow scheint die Begeisterung über die Auslosung groß. Nur wenige Minuten nach der Auslosung wurden 6000 Karten bei Klubmanager Bernd Wehmeyer erfragt, der die Ziehung der Paarungen gemeinsam mit Stadionchef Kurt Krägel vor Ort in Monaco verfolgte. Bereits seit Jahren verbindet die Anhänger von Celtic eine Fanfreundschaft mit dem FC St. Pauli, was zusätzlich Zuschauer in die Nordbank-Arena locken dürfte. Und auch in Wien denkt man bereits an das Duell mit dem HSV. So wird in Österreichs Hauptstadt überlegt, ob man gegen Hamburg im Gerhard-Hanappi-Stadion (17 500 Zuschauer) oder im Ernst-Happel-Stadion (50 865 Zuschauer) spielen soll. Geht es nach Wehmeyer, muss die Partie zwingend im Ernst-Happel-Stadion stattfinden - spielte der Namensgeber doch bei Rapid und trainierte später den HSV.

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Gruppe A: Ajax Amsterdam, RSC Anderlecht, Dinamo Zagreb, FC Timisoara. Gruppe B: FC Valencia, OSC Lille, Slavia Prag, CFC Genua. Gruppe C: Hamburger SV, Celtic Glasgow, Hapoel Tel Aviv, Rapid Wien. Gruppe D: Sporting Lissabon, SC Heerenveen, Hertha BSC, FK Ventspils. Gruppe E: AS Rom, FC Basel, FC Fulham, ZSKA Sofia. Gruppe F: Panathinaikos Athen, Galatasaray Istanbul, Dinamo Bukarest, Sturm Graz. Gruppe G: FC Villarreal, Lazio Rom, Levski Sofia, RB Salzburg. Gruppe H: Steaua Bukarest, Fenerbahce Istanbul, Twente Enschede, Sheriff Tiraspol. Gruppe I: Benfica Lissabon, FC Everton, AEK Athen, BATE Borisov. Gruppe J: Schachtjor Donezk, FC Brügge, Partizan Belgrad, FC Toulouse. Gruppe K: PSV Eindhoven, FC Kopenhagen, Sparta Prag, CFR Cluj. Gruppe L: Werder Bremen, Austria Wien, Athletic Bilbao, Nacional Funchal.