Paolo Guerrero stand der Schrecken auch am gestrigen Freitag noch ins Gesicht geschrieben.

Hamburg. Und im Gegensatz zu seinen Teamkollegen machte der Peruaner keinen Hehl aus seinem Schock über die Notlandung in Paris nach dem Guingamp-Spiel am Donnerstagabend. "Ich habe immer Angst, sobald Turbulenzen auftauchen", so der Angreifer, der sich ernsthafte Sorgen gemacht hatte, als auf dem eigentlich geplanten Rückflug nach Hannover der Flugkapitän gemeldet hatte, dass der Charterflieger durch ein Leck Hydraulikflüssigkeit verlieren würde, die Mannschaft deshalb in Paris landen müsse.

Dass er am Freitag trotz des Schocks wieder lachen konnte, lag vor allem auch an der Aussicht auf das Nordderby beim deutschen Meister VfL Wolfsburg am Sonntag (17.30 Uhr, VW-Arena). "Neun Tore in zwei Spielen, das ist eine gute Quote", so der Peruaner angesichts der jüngsten Siege - 4:1 gegen Dortmund, 5:0 in Guingamp. "Wolfsburg hat mit Grafite und Dzeko zwei gute Leute. Ich glaube auch, dass die Offensive entscheidend sein wird - aber dann gewinnen wir. Weil wir besser sind."

Klar ist jedenfalls, dass Bruno Labbadia auch gegen den erfolgreichsten Angriff der abgelaufenen Saison offensiv agieren wird. "Knappe Siege gehören sicher dazu", so der HSV-Trainer, "aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es weniger Kraft kostet, wenn man Spaß hat und viele Tore schießt. Ich möchte nicht, dass wir Ergebnisse verwalten. Aber natürlich fahren wir auch mit großem Respekt nach Wolfsburg", so Labbadia, der trotzdem optimistisch ist: "Wir richten uns nur nach uns."

Dabei sah der HSV zuletzt gegen den VfL alles andere als gut aus. In Wolfsburg gab es vergangene Saison ein 0:3, während das Heimspiel mit 1:3 verloren wurde. "Das war eine klare Angelegenheit", erinnert sich der Dreifachtorschütze aus Guingamp, Mladen Petric, "da gibt es einiges gutzumachen."

Während sich Torwart Frank Rost gesund zurückmeldete und spielen kann, fällt Guy Demel aus. Der Rechtsverteidiger zog sich beim Europa-League-Spiel eine schwere Prellung oberhalb des Sprunggelenks zu, fällt eine Woche aus. Für ihn könnte Collin Benjamin ebenso wie Jerome Boateng den Part übernehmen. Trainer Labbadia wollte sich am Freitag noch nicht festlegen.

Zudem muss der HSV für mindestens zwei Wochen auf Linksverteidiger Marcell Jansen verzichten, der sich einen Kapseleinriss im Knie zuzog und bereits die beiden Länderspiele am 5. (gegen Südafrika) und 9. September (gegen Aserbaidschan) abgesagt hat.