Torjäger Mladen Petric kam am Mittwoch für Kroatien in Weißrussland nicht zum Einsatz. Weil sein Land bessere Stürmer hat? Oder weil der HSV-Angreifer (noch) nicht in Bestform ist?

Fest steht, dass Petric in Freiburg, wie viele, lauffaul wirkte, daran muss er arbeiten. Erst wenn er 100 Prozent geben kann, ist er auch wertvoll. Steht er aber zu oft auf dem Rasen, ist er kinderleicht an die Kette zu legen.

Wesentlich aktiver war da in dieser Woche schon Collin Benjamin, der im Training einen quirligen Eindruck hinterließ. Der Abwehrspieler wirkte aggressiv und entschlossen, er bot sich durch diese Vorstellungen auf jeden Fall als Alternative für die Stammelf an.

Ebenfalls positiv: Die Torhüter, die auf Frank Rost folgen, Wolfgang Hesl und Tom Mickel, hinterließen bei allen Übungen einen großartigen Eindruck. Sollte Rost fehlen (wie nun eventuell der Fall), stünden zwei würdige Vertreter parat - das sah richtig gut aus.

Wer auch noch auffiel diese Woche im Training: Jerome Boateng. Ist keine Überraschung, natürlich, aber wer genau hingesehen hat, der wird festgestellt haben, dass der Abwehrspieler enorm selbstbewusst wirkt. Durch den U-21-EM-Titel? Boateng gibt Mitspielern nach guten Aktionen Beifall, er muntert sie auf - und er gibt auch Anweisungen an die Nebenleute. Der 20-Jährige will ganz offensichtlich mehr Verantwortung übernehmen, und das kann der Mannschaft ganz sicher nur gut tun.

Viel kritisiert wurde in Freiburg das Quergeschiebe und die große Zahl an Rückpässen. Dieser Berti-Vogts- Fußball ist antiquiert, den will keiner mehr sehen. Das muss alles viel, viel schneller nach vorne gehen, und zwar nicht durch ungenaue 100-Meter-Pässe. Der HSV sollte sich doch einmal Videos von Franz Beckenbauer ansehen. Falls sie fünf Rückpässe in der Karriere des Kaisers entdecken, dürfen sie weiter so pomadig spielen - aber sie werden keine fünf finden: Für den Franz waren Rückpässe nämlich absolut tabu!

Die Fans, die morgen in den Volkspark kommen werden, sollten ihre Reise frühzeitig antreten, denn seit Monaten gibt es ja immer wieder gern die herrlichsten Mega-Staus am Elbtunnel - und Kilometer davor. Wer also nichts verpassen will vom Dortmund-Spiel, der sollte am besten schon früh morgens die Hühner satteln - und los.

Abendblatt-Redakteur Dieter Matz (60) macht sich jeden Freitag in dieser Kolumne Gedanken über das Geschehen rund um den HSV.

Im Internet finden Sie den neuen HSV-Blog von Dieter Matz täglich unter www.abendblatt.de/matz-ab