HSV-Trainer Labbadia will beim Europacup-Rückspiel gegen Randers sein Team durchmischen. Alle Tore, alle Infos - ab 20.30 live bei abendblatt.de.

Hamburg. Die Frage musste ja kommen. Trotzdem konnte sich Marcus Berg ein breites Grinsen nicht verkneifen. Natürlich habe auch er ein paar Möbel bei Ikea gekauft, antwortete der in diesem Sommer neben den typischen Billy-Regalen wahrscheinlich prominenteste Exportschlager Schwedens auf die scherzhafte Frage, wo er denn seine Möbel her habe. Immerhin sei er ja gerade dabei, gemeinsam mit seinen für ein paar Tage angereisten Eltern eine neue Wohnung in Winterhude einzurichten. Spätestens am Ende der Woche wolle Hamburgs teuerster Neuzugang aller Zeiten, der heute (20.30 Uhr/live bei abendblatt.de im Ticker und im ZDF) gegen den Randers FC erstmals in der Nordbank-Arena auflaufen wird, das Hotel Grand Elysée verlassen, um sich in seinem neuen Heim "voll und ganz auf Fußball zu konzentrieren".

Heute Abend müssen Grevbäck, Hedda, Ivar und alle anderen Möbelstücke aber warten. "Ich freue mich auf das Spiel gegen Randers, dafür trainiere ich seit zwei Wochen. Wenn ich eine Chance bekomme, dann treffe ich auch", sagt Berg, dem Trainer Bruno Labbadia für das Rückspiel in der Europa League entgegen seiner Gepflogenheiten einen Platz in der Startelf versprochen hat. "Gegen Randers haben wir die Möglichkeit, Marcus unter Wettkampfbedingungen ein wenig Spielpraxis zu verschaffen", erklärt Labbadia Bergs temporäre Stammplatzgarantie, die für alle in den vergangenen Wochen zu kurz gekommenen Spieler gilt: "Wir wollen das Spiel ernst angehen, gleichzeitig aber einigen Spielern die Chance geben, sich zu präsentieren."

Das gilt natürlich auch für David Rozehnal, dem die Suche nach einer neuen Wohnung im Gegensatz zu Berg noch bevorsteht. Der Tscheche hat sich zwar schon von Landsmann David Jarolim durch Hamburgs angesagte Wohnviertel kutschieren lassen, ohne aber ein passendes Zuhause entdeckt zu haben. Seine neue sportliche Heimat scheint der Innenverteidiger, der mit seinem braunen Teint, der Raspelfrisur, dem Dreitagebart und dem smarten Lächeln problemlos einen Frauenschwarm in der US-Erfolgsserie "Grey's Anatomie" spielen könnte, dagegen gefunden zu haben. "Der Trainer hat mir gesagt, dass ich wohl spielen werde. Endlich kann ich mich vor unseren Fans im eigenen Stadion präsentieren", sagt Rozehnal, der auch dem Saisonstart der Bundesliga entgegenfiebert.

Im gestrigen Training konnte sich Labbadia aus unmittelbarer Nähe einen Eindruck von seinen zuletzt geschonten Millionen-Neuzugängen machen. Beim Tennis-Fußball spielte er gemeinsam mit Berg in einem Team gegen Rozehnal und dem ebenfalls neuen Robert Tesche. Nach der regenerativen Einheit erklärten Labbadia und Co-Trainer Eddy Sözer den HSV-Debütanten dann, was sie sich von ihnen im heutigen Spiel und vor allem in der restlichen Saison erwarten: von dem einen Tore, von dem anderen Tore zu verhindern. "Die beiden sind absolute Profis, haben eine positive Ausstrahlung. Es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten", lobt Sözer das tschechisch-schwedische Duo.

Neben den beiden Debütanten wollen er und Labbadia auch den Rekonvaleszenten nach dem deutlichen 4:0-Hinspielsieg gegen Randers Spielzeit gewähren. So fängt Marcell Jansen statt Dennis Aogo links in der Viererkette an, der insgesamt anderthalb Jahre lang verletzte Niederländer Romeo Castelen gibt sein Pflichtspiel-Comeback im Mittelfeld. Im Sturm dürfen sich die Youngster Maxim Choupo-Moting und Tunay Torun Hoffnungen auf einen Einsatz neben Ikea-Stürmer Berg machen. Um seine neue Wohnung kann sich der Schwede ja auch morgen noch kümmern.

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