Neuverpflichtung und Offensivmann Eljero Elia (22) ist gestern in Hamburg gelandet, wo er einen Vertrag über fünf Jahre erhält.

Hamburg. Ein wenig müde sah Eljero Elia schon aus, als er gestern Nachmittag pünktlich um 14.35 Uhr mit einer KLM-Maschine aus Amsterdam in Hamburg-Fuhlsbüttel landete. Trotzdem lächelte Hamburgs jüngster Neuzugang, als er sich - im modischen "Rich Man, Poor Man"-Shirt (auf Deutsch: reicher Mann, armer Mann) - auf den Weg zum Medizincheck machte. Nachdem zunächst wochenlang über die Ablösesumme des holländischen Offensiv-Allrounders gepokert wurde, ging am Ende alles relativ schnell. Twente Enschedes Klubboss Joop Munsterman hatte sich mit HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann und Klubmanager Bernd Wehmeyer nach vierstündigen Verhandlungen am späten Sonnabend auf einen Transfer des 22-Jährigen geeinigt, worauf sich dieser einen Tag später auf den Weg zur Vertragsunterzeichnung machte. Und nachdem die gründliche Untersuchung am Nachmittag erfolgreich abgeschlossen werden konnte, war der Transfer des teuersten HSV-Profis aller Zeiten perfekt. Statt der von Twente geforderten 14 Millionen Euro müssen die Hamburger immer noch knapp neun Millionen Euro in mehreren Raten an Enschede überweisen. Und auch Elia, der mit Nachdruck auf einen Transfer zum HSV drängte, wird künftig alles andere als ein "poor man" sein. "Ich hatte von Anfang an ein positives Gefühl und wollte unbedingt nach Hamburg kommen. Es ist schön, dass der Wechsel jetzt perfekt ist", freute sich Elia.

Auch Trainer Bruno Labbadia, der am Sonnabend vor 1400 Zuschauern das erste Training der Saison leitete, ist vom Investment überzeugt: "Elia hat enormes Potenzial. Er ist ein großes Talent, das überragende Fähigkeiten hat." Besonders imponiert hatte Hamburgs Neutrainer, dass Elia trotz zahlreicher Offerten unbedingt zum HSV wollte. Das habe ihm der Rechtsfuß, der in der niederländischen Ehrendivision vornehmlich auf der linken Seite eingesetzt wurde, in einem Vieraugengespräch vor einigen Tagen auf dem Flughafen in Rotterdam versichert. Beim HSV soll der Nationalspieler, der heute im Trainingslager offiziell präsentiert wird, flexibel auf beiden Mittelfeldseiten und aushilfsweise im Sturm eingesetzt werden.

Während die Hamburger Fans Elia und auch Zé Roberto, der am Mittwoch in Längenfeld eintreffen wird, erst nach der Rückkehr aus Österreich zu Gesicht bekommen, durften sie Robert Tesche, Neuzugang Nummer drei, bereits beim Trainingsauftakt begutachten. Der 22-jährige Bielefelder, der ähnlich wie Elia trotz lukrativer Angebote (unter anderem aus Hoffenheim) unbedingt zum HSV wollte, machte deutlich, dass er sich nicht als Ergänzungsspieler versteht: "Ich werde mich voll reinhängen und versuchen, am ersten Spieltag von Anfang an auf dem Platz zu stehen."

Gut möglich, dass Ähnliches für zwei weitere Spieler gilt, die noch gar nicht verpflichtet sind. Nach Abendblatt-Informationen steht der HSV kurz vor der Kauf eines Innenverteidigers und eines Angreifers. "Mit den ersten drei Neuzugängen bin ich schon sehr zufrieden. Wir werden sehen, was wir noch bewerkstelligen können", sagt Labbadia vorsichtig optimistisch.