Das 0:2 gegen Spanien im Viertelfinale reißt bei Frankreich bereits verheilt geglaubte Wunden wieder auf. Vor allem Samir Nasri platzte der Kragen.

Donezk. Schon wieder Zoff bei der "Euqipe Tricolore": Frankreichs Samir Nasri hat nach dem EM-Ausscheiden seiner Mannschaft gegen Spanien (0:2) für einen Eklat gesorgt. In der Mixed Zone der Donbass Arena in Donezk beschimpfte er am späten Sonnabendabend einen Journalisten bei einem Wortgefecht aufs Übelste.

Der Profi von Manchester City hatte dem Medienvertreter vorgeworfen, nur nach negativen Geschichten zu suchen. Als der Nasri in deutlichem Ton aufforderte, "abzuhauen“, verlor der Mittelfeldspieler die Kontrolle über sich und ging sein Gegenüber und dessen Mutter mit drastischer Wortwahl an. "F... dich selber“, schimpfte der 24-Jährige, beleidigte die Mutter des Reporters und bezeichnete ihn als "Hurensohn“. Seine Schimpftirade schloss Nasri mit den ironischen Worten, nun könne er schreiben, "dass ich schlecht erzogen bin“.

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Nasri hatte erstmals bei diesem Turnier nicht in der Startformation gestanden und konnte nach seiner Einwechslung in der 65. Minute auch nicht mehr für die Wende sorgen. Bereits nach dem EM-Auftaktspiel gegen England (1:1) hatte Nasri die Konfrontation mit einem kritischen Journalisten gesucht und beim Torjubel nach seinem Ausgleichstreffer in dessen Richtung "Halt dein Maul!“ gerufen. Außerdem hatten französische Medien nach dem 0:2 gegen Schweden über Auseinandersetzungen in der Kabine zwischen Spielern und Trainer Laurent Blanc berichtet.

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Bereits der WM 2010 in Südafrika hatte Frankreichs Nationalmannschaft für unrühmliche Schlagzeilen gesorgt. Damals hatte zunächst Nicolas Anelka den damaligen Coach Raymond Domenech beleidigt, die Spieler streikten im Training - Frankreich schied sang- und klanglos aus.

Statistik

Spanien: 1 Casillas – 17 Arbeloa, 3 Piqué, 15 Sergio Ramos, 18 Alba – 16 Busquets – 8 Xavi, 14 Xabi Alonso – 21 Dav. Silva (65. Pedro Rodriguez), 6 Iniesta (84. Carzola) – 10 Fabregas (67. Torres)

Frankreich: 1 Lloris – 13 Réveillère, 4 Rami, 21 Koscielny, 22 Clichy – 17 M’Vila (79. Giroud) – 6 Cabaye, 15 Malouda (64. Nasri) – 2 Debuchy (64- Ménez), 7 Ribery – 10 Benzema

Schiedsrichter: Nicola Rizzoli (Italien)

Zuschauer: 45.000

Tore: 1:0 Xabi Alonso (19.), 2:0 Alonso (90., FE)

Mit Material von dpa und dapd