Die EM-Stars im Fokus, Fans und Promis im Fieber und tierische Orakel. Abendblatt.de informiert Sie über das Geschehen abseits des Platzes.

21.33 Uhr: Hässliches Nachspiel nach Englands Elfmeter-K.o. bei der Fußball-EM: Nach dem Viertelfinal-Aus der Three Lions gegen Italien (2:4 i.E.) hat die Polizei Ermittlungen wegen rassistischer Beleidigung der beiden Fehlschützen Ashley Young und Ashley Cole eingeleitet. Zuvor hatte ein Bürger abfällige Kommentare über den Offensivspieler von Manchester United und den Verteidiger vom FC Chelsea beim Internet-Kurznachrichtendienst Twitter gemeldet. Die Polizei, die den Verursacher in London vermutet, stellte klar, dass solche beleidigende Kommentare möglicherweise eine „Störung der öffentlichen Ordnung“ darstellten.

19.11 Uhr: Nach seinem Schwächeanfall kann Portugals Fußball-Legende Eusebio der polnischen Nachrichtenagentur PAP zufolge das Krankenhaus in Posen voraussichtlich am Donnerstag verlassen. Sein Zustand sei gut, er erhole sich aber nur langsam, wurde ein Sprecher des Hospitals am Montag zitiert. Der ehemalige Stürmer von Benfica Lissabon war dort am Samstag eingeliefert worden. Der 70-Jährige zählt zur portugiesischen EM-Delegation. Die Iberer spielen am Mittwoch im Halbfinale in Donezk gegen Spanien.

18.32 Uhr: Erneute Strafe für den Deutschen Fußball-Bund (DFB): Wegen „ungebührlichen Verhaltens“ der Fans im abschließenden EM-Gruppenspiel gegen Dänemark hat die Europäische Fußball-Union UEFA eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro verhängt. Schon nach dem ersten Spiel gegen Portugal (1:0) hatte der DFB 10.000 Euro zahlen müssen, da die deutschen Anhänger mit Papierrollen nach portugiesischen Spielern geworfen hatten. Beim Duell mit Dänemark hatten die deutschen Fans Feuerwerkskörper gezündet. Zudem bestrafte die UEFA das „Zeigen von unangemessenen Bannern und Symbolen“ sowie das Anstimmen „unangebrachter Sprechchöre“. Der DFB kann innerhalb von 24 Stunden Einspruch einlegen.

18.30 Uhr: Komplett mit allen 23 Spielern absolvierte die deutsche Nationalmannschaft am Montag ihr erstes Training in der Vorbereitung auf das EM-Halbfinale gegen Italien. Auch Teammanager Oliver Bierhoff machte die Übungen auf dem Trainingsfeld in Nachbarschaft des Danziger Quartiers mit. Der 42-Jährige, körperlich noch in ausgezeichneter Verfassung, trainiert regelmäßig mit der Nationalmannschaft, auch um die Zahl der Feldspieler auf zwei komplette Teams anzuheben. Mit dabei waren auch Bastian Schweinsteiger nach seinen jüngsten Klagen über nicht abklingende Sprunggelenksprobleme und Ilkay Gündogan , der das letzte Training am Samstag abgebrochen hatte. Das Halbfinale gegen Italien findet am Donnerstag (20.45 Uhr) in Warschau statt.

18.13 Uhr: Nach dem schwachen Abschneiden der russischen Nationalmannschaft bei der EM in Polen und der Ukraine ist der Präsident des nationalen Fußball-Verbandes RFU zurückgetreten . „Ich möchte mich bei unseren Anhängern für das Ergebnis entschuldigen. Ich habe eine schwierige Entscheidung getroffen: Ich werde meint Amt niederlegen“, teilte Sergej Fursenko Berichten russischer Medien zufolge dem Staatspräsidenten Wladimir Putin höchstpersönlich mit. Russland war nach einem 4:1-Auftaktsieg gegen Tschechien in der Vorrundengruppe A bereits als Titelanwärter gehandelt worden, doch nach einem 1:1 gegen Polen und einem 0:1 gegen Griechenland schaffte es die Sbornaja nicht einmal ins Viertelfinale. Nach dem Aus gab es zudem Ärger um Starspieler Andrej Arschawin von Zenit St. Petersburg: Es kursierten mehrere Handy-Videos, die zeigten, wie der Angreifer Fans anblafft und eine Entschuldigung für die schwachen Leistungen verweigert.

17.25 Uhr: Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli hat die Europäische Fußball-Union (Uefa) kritisiert , weil sein Team vor dem EM-Halbfinale gegen Deutschland zwei Tage weniger Pause hat als die DFB-Elf. „Das ist ein Problem, das die UEFA für die nächste EM beachten muss“, sagte Prandelli am Tag nach dem Viertelfinal-Sieg der Squadra Azzurra im Elfmeterschießen gegen England: „Ein Halbfinale nach so einer kurzen Pause zu spielen, trägt nicht unbedingt zum Spektakel bei.“ Die deutsche Elf hatte ihr Viertelfinale gegen Griechenland (4:2) bereits am Freitag bestritten. Prandelli geht mit viel Respekt in das Halbfinale. „Wir treffen auf ein sehr starkes Team. Wir müssen unser Spiel auf die kleinen Schwächen ausrichten, die sie (die Deutschen, d. Red.) vielleicht offenbaren werden“, sagte der 54-Jährige, der von den italienischen Journalisten am Montag mit Applaus zur Pressekonferenz in Krakau begrüßt worden war.

17.22 Uhr: Der ukrainische Fußball-Star Andrej Schewtschenko hat noch keine Entscheidung über die Fortsetzung seiner Karriere getroffen. Der 35 Jahre alte Angreifer, der nach dem 0:1 gegen England und dem EM-Vorrunden-Aus seine Nationalmannschaftslaufbahn für beendet erklärt hatte, hat offenbar Angebote aus der nordamerikanischen Profiliga MLS vorliegen. Sein Vertrag bei Dynamo Kiew läuft zum 30. Juni aus. „Ich habe noch keine Entscheidung getroffen, ob ich weitermachen soll oder aufhöre“, sagte „Schewa“ am Montag in Kiew. Auch Dynamo hat dem Torjäger eine neue Vertrags-Offerte unterbreitet.

16.07 Uhr: Trotz des Debakels bei der Fußball-EM soll Bert van Marwijk Trainer der niederländischen Nationalmannschaft bleiben. Der Bondscoach traf sich bereits am vergangenen Donnerstag mit KNVB-Direktor Bert van Oostveen, um in der Verbandszentrale in Zeist die Gründe für das Vorrunden-Aus des Vize-Weltmeisters bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine zu erörtern. Nach Informationen des „Algemeen Dagblad“ vom Montag besteht seitdem im Königlichen Niederländischen Fußball-Verband Einigkeit, van Marwijk die Möglichkeit zum Neuaufbau des Oranje-Teams zu geben. Van Oostveen wollte sich öffentlich dazu noch nicht äußern. Es stünden noch weitere Gesprächsrunden an. „Erst wenn wir wissen, was genau falsch gelaufen ist und wer dafür verantwortlich ist, werden wir beim KNVB unsere Schlüsse ziehen“, sagte der KNVB-Direktor der Tageszeitung „De Telegraaf“. Allerdings habe der Verband den Vertrag mit van Marwijk Ende des vergangenen Jahres nicht umsonst um vier Jahre bis 2016 verlängert. „Unsere Intention war es, dass der Bondscoach bis zur EM 2016 eine neue Elftal aufbauen kann.“ Daran soll sich nichts ändern, zumal der Verband van Marwijk eine Abfindung zahlen müsste.

15.12 Uhr: Der italienische Nationaltrainer Cesare Prandelli geht vorsichtig optimistisch in das EM-Halbfinale am Donnerstag gegen die deutsche Nationalelf . „Es gibt keine unbesiegbaren Mannschaften, nur starke Mannschaften wie Deutschland und Spanien. Es hängt immer auch davon ab, wie man sich vorbereitet“, sagte der 54-Jahre alte Coach am Montag in Krakau. Etwas Sorgen bereitet Prandelli nach eigener Aussage die knappe Vorbereitungs- und Regenerationszeit. Nach dem Spiel gegen England über 120 Minuten mit Elfmeterschießen hat sein Team zwei Tage weniger Zeit zur Erholung als die Elf von Bundestrainer Joachim Löw.

14.45 Uhr: Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque will Portugals Superstar Cristiano Ronaldo im EM-Halbfinale mit einer Spezialbehandlung stoppen. „Wir werden ihm besondere Aufmerksamkeit widmen“, sagte der Coach dem spanischen Radiosender Cope. Eine Manndeckung bedeute das aber nicht. „Wir machen es wie vor zwei Jahren, es wird ein ständige Unterstützung der Mitspieler geben“, sagte del Bosque vor der Partie am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und im Liveticker auf abendblatt.de). Bei der WM 2010 in Südafrika hatte Spanien das Achtelfinale gegen Portugal 1:0 gewonnen und Ronaldo nahezu ausgeschaltet.

14.23 Uhr: Im Trainerteam der deutschen Nationalmannschaft bestehen keine Bedenken, dass Bastian Schweinsteiger im Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft gegen Italien wegen seiner Probleme im rechten Sprunggelenk ausfällt. „Er hat leichte Probleme, aber er hat sie in den beiden vergangenen Tagen intensiv behandeln lassen“, sagte DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke am Montag bei der Pressekonferenz des deutschen Teams in Danzig. „Er wird wieder trainieren. Wir gehen davon, dass er am Donnerstag auflaufen kann“, sagte Köpke. Die Begegnung gegen Italien um den Einzug in das Finale findet in Warschau statt. „Natürlich brauchen wir den Schweinsteiger. Er ist ein Weltklassespieler und ein Führungsspieler in unserer Mannschaft“, sagte Mittelfeldspieler Mesut Özil: „Er hatte ein paar Verletzungen, aber ich hoffe, dass er rechtzeitig fit wird.“ Schweinsteiger hatte nach dem 4:2 gegen Griechenland im Viertelfinale, in dem er schwächer als gewohnt spielte, erklärt, eine im Februar erlittene Verletzung am Sprungelenk sei nicht richtig ausgeheilt und bereite ihm noch immer Schwierigkeiten. Wenn Bundestrainer Joachim Löw für ihn einen anderen Spieler einsetzen werde, hätte er damit kein Problem.

14.15 Uhr: Spaniens Mittelfeldspieler Cesc Fàbregas tippt auf ein Endspiel des Europameisters gegen Deutschland . „Aber ich habe mich auf kein Resultat festgelegt“, sagte der 25 Jahre alte Fußball-Profi des FC Barcelona am Montag bei einer Pressekonferenz des Titelverteidigers im polnischen Gniewino. Spanien trifft am Mittwoch im Halbfinale auf Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo. „Wir haben keinen speziellen Plan, wie wir Cristiano stoppen wollen“, sagte Xabi Alonso. „Wir spielen unabhängig davon unser System.“ Je nach Verlauf der Partie seien gewisse Anpassungen möglich. Deutschland ermittelt am Donnerstag gegen Italien den zweiten Finalisten.

13.58 Uhr: Der italienische Innenverteidiger Giorgio Chiellini hofft bis zum EM-Halbfinale am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) gegen Deutschland auf seine Genesung. „Ich werde alles versuchen, um dabei zu sein. Und im Moment sieht es sehr positiv aus“, sagte Chiellini dem SID. Im Viertelfinale gegen England (4:2 im Elfmeterschießen) hatte der 27-Jährige wegen einer Oberschenkelverletzung gefehlt. Dass sein Team zwei Tage weniger Regenerationszeit hat als das deutsche empfindet der Abwehrspieler von Juventus Turin nicht als grundsätzlich unfair. „Da wir nun auch noch 120 Minuten gespielt haben, ist es aber natürlich unglücklich“, sagte er: „Aber entscheidend wird nicht die Energie im Körper, sondern die Energie im Kopf. Deutschland ist der Favorit gegen uns, doch wir sind selbstbewusst und wollen dieses Turnier gewinnen.“

12.51 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich doch noch nicht festlegen, ob sie bei einem Einzug der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ins EM-Finale nach Kiew reist. Darüber werde kurzfristig entschieden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Am Wochenende hatte Teammanager Oliver Bierhoff gesagt, die Kanzlerin habe der Mannschaft nach dem Viertelfinal-Erfolg bei einem Besuch in der Kabine zugesagt, auch zum Endspiel in Kiew am 1. Juli zu kommen. Seibert wollte das nicht kommentieren. „Die Bundeskanzlerin berichtet grundsätzlich nicht über die Gespräche, die sie in der Kabine der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit Spielern oder Betreuern führt“, sagte er. Jetzt solle man sich zunächst einmal auf das Halbfinale am Donnerstag konzentrieren. Wenn das Duell mit Italien so ausgehe wie erhofft, dann könne über den nächsten Schritt geredet werden. „Das wäre dann Freitagfrüh“, sagte Seibert. Auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) will sich nach Angaben einer Sprecherin erst am Freitag über einen Endspiel-Besuch entscheiden.

12.43 Uhr: Der französische Schiedsrichter Stephane Lannoy leitet das Halbfinale der Fußball-EM zwischen Deutschland und Italien am Donnerstag in Warschau. Das teilte die Europäische Fußball-Union (Uefa) am Montag mit. Lannoy wird dabei von den Franzosen Frederic Cano und Michael Annonier an der Linie unterstützt. Als vierter Offizieller fungiert der Engländer Howard Webb. Lannoy pfiff bereits das erste EM-Vorrundenspiel der deutschen Auswahl gegen Portugal. Das erste Halbfinale zwischen Portugal und Titelverteidiger Spanien am Mittwoch im ukrainischen Donezk wird vom Türken Cüneyt Cakir geleitet. Seine Landsleute Bahattin Duran und Tarik Ongun stehen an der Linie. Vierter Offizieller ist der Slowene Damir Skomina.

10:15 Uhr: Den Sprung ins EM-Halbfinale verhinderte ein Elfmeterschießen, den Job als Bundestrainer einst Franz Beckenbauer . Englands Teammanager Roy Hodgson berichtete, dass er um ein Haar vor 14 Jahren Bundestrainer geworden wäre. Als der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach dem Rücktritt von Berti Vogts 1998 händeringend einen neuen Coach suchte, stand der heute 64-Jährige ganz oben auf dem Wunschzettel, doch angeblich war es Beckenbauer, der sich querstellte. Am Ende wurde Erich Ribbeck Teamchef. „Ich hatte eine Anfrage vom deutschen Nationalteam“, sagte Hogdson, der mit England am Sonntag im EM-Viertelfinale gegen Italien ausschied: „Aber Franz Beckenbauer, der einen riesigen Einfluss in Deutschland hatte, hat es blockiert, indem er gesagt hat, es wäre ein schlimmes Zeichen von Inkompetenz, wenn Deutschland keinen deutschen Trainer finden würde.“ DFB-Präsident Egidius Braun hatte die Anfrage bestätigt, aber einen anderen Grund dafür genannt, dass man nicht zusammenfand. „Wir befinden uns im Kontakt mit mehreren deutschen Trainern und mit Roy Hodgson“, hatte er gesagt: „Ich hatte ihn angerufen, als er gerade im Mannschaftsbus saß, aber er hat abgesagt, er wolle seinen Vertrag in Blackburn nicht brechen.“ Ribbeck sagte nach seiner Inthronisierung, er sei nicht zweite, „sondern siebte Wahl“ gewesen. Hodgson wurde zwei Monate später in Blackburn entlassen.

10:01 Uhr: Der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann prophezeit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im EM-Halbfinale gegen Italien einen „harten Kampf“. Klinsmann, 47, sah die Squadra Azzurra bei ihrem Sieg im Elfmeterschießen (4:2) im Viertelfinale gegen England „bei Weitem überlegen“, wie er dem britischen Rundfunk BBC sagte. „Es hat mich beeindruckt, dass sie das Spiel technisch kontrolliert haben, aber auch noch physisch stärker waren. Das hat mich überrascht“, ergänzte er. Italien sei völlig verdient ins Halbfinale am Donnerstag in Warschau eingezogen, meinte Klinsmann, der als Profi in beiden Ländern aktiv gewesen war: „Ich hatte Hoffnung für England, aber um ehrlich zu sein, hätten sie es nicht verdient gehabt, weil sie das Tempo Italiens nicht mitgehen konnten und die Räume nicht eng gemacht haben. Der Berg war für sie zu hoch.“ Klinsmann war am Sonntagabend in Kiew selbst im Stadion.

09:26 Uhr: Trainer Markus Babbel vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim hat in der „Maulwurf-Affäre“ der deutschen Nationalmannschaft bei der EM deutliche Worte gefunden und scharfe Kritik am Verräter geübt. „Ich habe einen Spaten daheim, den könnte ich Jogi Löw schicken, damit er den Maulwurf erschlägt. Es ist ärgerlich, unnötig und dumm! Man macht sich einen Plan, und dann wissen die Griechen, wie man aufläuft“, sagte Babbel: „Man wird als Trainer verraten.“ Bereits mehrere Stunden vor dem Viertelfinale der DFB-Elf gegen Griechenland am vergangenen Freitag (4:2) war die Aufstellung der deutschen Mannschaft durchgesickert und in diversen Medien veröffentlicht worden. Bundestrainer Joachim Löw hatte dazu gesagt: „Das ist nicht in meinem Sinne und nicht so gut, wenn die Karten so früh auf dem Tisch liegen.“ Auch Babbel ist wütend auf den Maulwurf. „Wir haben alle ein großes Ziel und wollen Europameister werden. Wenn einer dabei ist, der so etwas raushaut, der tut dem deutschen Fußball keinen Gefallen. Schlussendlich leiden wir alle darunter“, sagte der Europameister von 1996.

Mit Material von sid und dpa