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Rassismus-Skandal: Bulgarische Polizei nimmt sechs Personen fest

Das vom bulgarischen Innenministerium veröffentlichte Foto zeigt vier Personen, die angeblich wegen des Rassismus-Eklats im EM-Qualifikationsspiel gegen England verhaftet wurden.
Das vom bulgarischen Innenministerium veröffentlichte Foto zeigt vier Personen, die angeblich wegen des Rassismus-Eklats im EM-Qualifikationsspiel gegen England verhaftet wurden. © dpa

Die bulgarische Polizei hat nach den rassistischen Vorfällen im EM-Qualifikationsspiel gegen England (0:6) sechs Personen vorläufig festgenommen. Das teilte die Behörde am Mittwoch mit. „Drei weitere Personen werden gesucht, während die Ermittlungen fortgesetzt werden“, sagte Sofias Polizeichef Georgi Hadschijew, der davon sprach, dass insgesamt 15 Personen beteiligt sein sollen.

Die Begegnung in Sofia stand mehrmals vor dem Abbruch, weil bulgarische Problemfans durch rassistische Rufe negativ auffielen und der Stadionsprecher die eigenen Anhänger mehrmals zur Mäßigung auffordern musste. Englands Stars mussten Affenlaute, höhnische Gesänge und sogar den Hitlergruß erdulden.

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat ein Disziplinarverfahren gegen die Bulgaren eröffnet. Bulgariens Verbandspräsident Boris Michailow war im Zuge des Skandals zurückgetreten. Staatschef Rumen Radew warnte davor, nach den rassistischen Entgleisungen Rückschlüsse auf das ganze Land zu ziehen: „Es ist äußerst unangenehm, dass Bulgarien, das 50.000 Juden gerettet hat, nun durch Rassismus dargestellt wird“, sagte Radew am Mittwoch in Sofia und forderte „drakonische Maßnahmen“ gegen Fußball-Hooligans.

Effenberg setzt auf Trainerduo für Uerdingen

Der neue Uerdingen-Manager Stefan Effenberg (r.) und Chefscout Daniel Wirtz.
Der neue Uerdingen-Manager Stefan Effenberg (r.) und Chefscout Daniel Wirtz. © dpa | Guido Kirchner

Der neue Manager Stefan Effenberg (51) wird beim Drittligisten KFC Uerdingen künftig auf ein Trainerduo vertrauen. Elf Tage nach der Verpflichtung des Ex-Nationalspielers verkündeten die Krefelder Daniel Steuernagel als neuen Cheftrainer. Er soll künftig mit dem als Teamchef fungierenden Stefan Reisinger (38) als Team arbeiten.

Der bisherige Interimscoach Reisinger, dem für eine dauerhafte Beschäftigung als Chef die nötige Lizenz fehlt, wird aber wohl auch künftig der starke Mann sein. „Wir freuen uns sehr über diese Lösung“, sagte Effenberg, der ein eigenes Einspringen als Trainer ausgeschlossen hatte, und betonte: „Stefan Reisinger hat in den vergangenen Wochen gute Arbeit geleistet. Wir sind uns sicher, dass wir in der neuen Konstellation wieder in die Erfolgsspur finden werden.“

Die Uerdinger, die im Vorjahr bereits drei Cheftrainer beschäftigten, hatte sich Ende September von dem erst im April verpflichteten Heiko Vogel getrennt. Der 39 Jahre alte Steuernagel hatte bis Mitte September den Regionalligisten Kickers Offenbach trainiert. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum Saisonende. Der KFC belegt derzeit nur Rang 16.

Wolfsburg vorerst ohne Mehmedi

Der VfL Wolfsburg muss vorerst auf Angreifer Admir Mehmedi verzichten. Der 28 Jahre alte Schweizer hat im EM-Qualifikationsduell gegen Irland (2:0) einen Muskelfaserriss im hinteren rechten Oberschenkel erlitten. Mehmedi musste bereits nach einer knappen halben Stunde ausgewechselt werden.

In der laufenden Bundesliga-Saison kam er bislang sechsmal zum Einsatz, schoss dabei ein Tor und bereitete einen weiteren Treffer vor. Am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) tritt der aktuelle Tabellenzweite bei RB Leipzig an.

Kohler kritisiert Watzke-Buch: "Schadet dem Trainer"

Der frühere Welt- und Europameister Jürgen Kohler hat die Veröffentlichung der Biografie von Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der jetzigen Phase als unglücklich kritisiert. „Ich halte den Zeitpunkt der Buchveröffentlichung für schwierig“, sagte der langjährige Dortmunder Abwehrchef der „Sport Bild“: „Die Borussia hat bislang nicht souverän gespielt. Aki Watzke hat es sicher nicht mit Vorsatz gemacht, aber unbewusst schadet er dem eigenen Trainer.“

Kohler bezieht sich offenbar darauf, dass Watzke im Buch verriet, er habe vor der Verpflichtung von Trainer Lucien Favre im Sommer 2018 auch beim früheren Dortmunder Erfolgscoach und aktuellen Liverpooler Trainer Jürgen Klopp angefragt. An Favre regt sich angesichts von Tabellenplatz acht in der Bundesliga derzeit zumindest leise Kritik.

Separatistenproteste: Clásico soll nach Madrid verlegt werden

Die spanische Fußball-Liga will den Clásico zwischen den Spitzenclubs FC Barcelona und Real Madrid am 26. Oktober (13.00 Uhr) vom katalanischen Camp Nou ins Bernabéu-Stadion in der Hauptstadt verlegen lassen. Grund seien Sicherheitsbedenken, da an diesem Tag in Barcelona eine Großdemo der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung gegen die harten Gerichtsurteile für die Separatistenführer der Region geplant sei, zitierten Medien die Liga, die einen entsprechenden Antrag beim spanischen Verband (RFEF) eingebracht habe.

Das zuständige Komitee des Verbandes müsse nun ein Verfahren zu dem Gesuch eröffnen und beide Clubs konsultieren, so die Zeitung „El País“. Wenn dem Antrag zugestimmt werden sollte, würde das Rückspiel am 1. März 2020 in Barcelonas Camp Nou ausgetragen. Die Sportzeitung „Marca“ berichtete am Mittwoch, dass beide Clubs den Antrag ablehnen und das Heimrecht nicht tauschen wollen.

DFB schafft Nationalmannschaftsrat ab

Mit der Ausbootung der drei Rio-Weltmeister Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng hat sich auch das Thema Mannschaftsrat bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erledigt. „Gemeinsam mit den Spielern haben wir besprochen, dass ein klassischer Mannschaftsrat alter Prägung nicht mehr passend für unser Miteinander ist“, bestätigte DFB-Direktor Oliver Bierhoff der "Sport Bild": „Auch das ist Ausdruck von gegenseitigem Vertrauen und gelebten flachen Hierarchien bei der Nationalmannschaft.“

Aus dem alten Mannschaftsrat sind nur noch Kapitän Manuel Neuer und sein Stellvertreter Toni Kroos übrig geblieben. Junge Spieler wie Joshua Kimmich oder Niklas Süle sollen trotzdem verstärkt in die Verantwortung gezogen werden, betonte Teammanager Thomas Beheshti: „Wir haben einen intensiven und regelmäßigen Austausch mit der Mannschaft und sitzen je nach Thema, Projekt, Vorhaben in unterschiedlichen Konstellationen zusammen.“

Rassistische Fans: Uefa bestraft Lazio Rom

Wegen erneuter rassistischer Ausfälle seiner Anhänger ist der italienische Erstligist Lazio Rom von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit einer Strafe belegt worden. Beim nächsten Europa-League-Heimspiel gegen Celtic Glasgow am 7. November sind vier Sektoren der Nordkurve im Olympiastadion gesperrt.

Zudem muss der Verein wegen der Vorfälle beim Heimspiel am 3. Oktober gegen Stade Rennes (2:1) laut Uefa-Mitteilung eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro zahlen. Bei weiterem Fehlverhalten binnen eines Jahres wird Lazio mit einem Geisterspiel bestraft.

Bayern-Talent Davies führt Kanada zu historischem Sieg

Toptalent Alphonso Davies vom deutschen Rekordmeister Bayern München hat die kanadische Nationalmannschaft zum ersten Sieg über die USA seit 34 Jahren geführt. Der 18 Jahre alte Offensivspieler erzielte beim 2:0 (0:0) in der Concacaf Nations League die Führung der Gastgeber (63.), Lucas Cavallini (90.+1) traf in der Nachspielzeit zum Endstand.

Die USA, die in Toronto mit den Bundesliga-Profis Zack Steffen (Fortuna Düsseldorf), Weston McKennie (Schalke 04), Josh Sargent (Werder Bremen) sowie dem Ex-Dortmunder Christian Pulisic (FC Chelsea) angetreten waren, liegen in Gruppe A damit vorerst sechs Punkte hinter Kanada, haben aber ein Spiel weniger absolviert. Der weitere Gruppengegner beider Teams ist Kuba.

Nach dem Vorbild des gleichnamigen Uefa-Turniers in Europa bietet die Concacaf Nations League den Nationalteams aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik die Möglichkeit, ihre Weltranglistenposition zu verbessern, um automatisch die Endrunde der kontinentalen Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 zu erreichen. Das Turnier dient auch als Qualifikation für den Concacaf Gold Cup 2021.

Nagelsmann kann bei Trash-TV abschalten

Trainer Julian Nagelsmann steht zum Abschalten auf Trash-TV. „Da kann ich dann dasitzen, muss über nichts nachdenken und kann einfach nur grinsen“, sagte der 32-Jährige vom Bundesligisten RB Leipzig in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Im Trainerteam schauen das einige, und dann schicken wir uns während der Sendungen gern mal Sprachnachrichten und feiern ab.“ Ansonsten beliebt: Tierdokumentationen – und natürlich viel Fußball.

Daheim hält es sich damit allerdings in Grenzen: Ehefrau Verena hat andere Interessen und legt ihr Veto ein.

Militärsalut: Drei Amateurvereine vor Sportgericht zitiert

Drei Amateurfußball-Clubs aus dem Kreis Recklinghausen müssen sich wegen eines Militärsaluts ihrer Spieler vor dem Verbandssportgericht verantworten. Der Kreisvorsitzende Hans-Otto Matthey bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass es sich dabei um die SG Hillen, um Genclikspor Recklinghausen und um die zweite Mannschaft der DTSG Herten handelt. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet.

„Wir lassen uns nicht auf der Nase rumtanzen und von Minderheiten kaputtmachen“, sagte Matthey nach einer Sitzung des Kreisvorstandes am Dienstagabend. Dem Gremium lagen Bilder vor, die die Fälle dokumentieren. „In einem Fall handelte es sich um die komplette Mannschaft, bei den anderen ging es um Gruppierungen von fünf bis sechs Spielern“, erläuterte Matthey.

Auch beim EM-Qualifikationsspiel in Frankreich salutierten türkische Fans auf der Tribüne.
Auch beim EM-Qualifikationsspiel in Frankreich salutierten türkische Fans auf der Tribüne. © REUTERS | BENOIT TESSIER

Beim Genclikspor, Tabellenführer in der A-Klasse, zeigt man dagegen kein Verständnis für das Vorgehen des Verbandes. „Dass mit Geldstrafen oder Punktabzug gedroht wird, verstehe ich überhaupt nicht. Wo bleibt da die Meinungsfreiheit“, fragte der Vorsitzende Hakki Gürbüz. Man habe in der Kabine ein Foto mit türkischer Fahne gemacht, dabei hätten einzelne Spieler den Militärgruß gezeigt. „Aber das war als reine Gedenkminute für die verstorbenen Soldaten gedacht“, sagte Gürbüz.

Das entsprechende Foto habe der Verein inzwischen bei Facebook entfernt und sich „bei denjenigen entschuldigt, die sich dadurch angegriffen gefühlt haben“, sagte Gündüz und versicherte: „Unser Verein hält sich eigentlich von allem Politischen fern. Wir vereinen Spieler aus vielen Völkern. Dafür haben wir den Verein 1994 gegründet. Dafür haben wir 2011 den Integrationspreis der Stadt bekommen, und es gab sogar einen Kinofilm über uns.“

Verband betont "Null-Toleranz-Politik"

Nach ersten Fällen von Militär-Saluten in der Kreisliga hat der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) eine „Null-Toleranz-Politik“ in dieser Angelegenheit angekündigt. Solche Dinge entsprächen „in keiner Weise den Werten und Grundsätzen des Verbandes“, teilte der FLWV am Mittwoch mit.

„Der Fußball lässt sich weder für Provokation noch für Diskriminierung missbrauchen“, sagte der für den Amateurfußball zuständige Vizepräsident Manfred Schnieders im Namen des Präsidiums. Der für Rechtsfragen zuständige Andree Kruphölter kündigte sportstrafrechtliche Verfahren wegen unsportlichen Verhaltens an und erklärte: „Wir haben eine ganz klare Linie, die besagt: Null-Toleranz für solches Gebaren.“

Auch der Integrationsbeauftragte des Verbandes, Riza Öztürk, befürwortet diese Haltung. „Wir können und müssen Strafen aussprechen, um zu signalisieren, dass wir so etwas nicht dulden“, sagte er: „Gleichzeitig suchen wir den Dialog mit den Vereinen und bieten unsere Hilfe an.“

Nationalspieler Serdar verteidigt Kabak nach Militärgruß

Nationalspieler Suat Serdar hat seinen Schalker Teamkollegen Ozan Kabak verteidigt, der am provozierenden Militär-Jubel der Türken bei den jüngsten EM-Qualifikationsspielen beteiligt gewesen war. „Das Einzige, was ich sagen möchte, ist, dass wir sind alle gegen Krieg sind – auch Ozan“, sagte der Deutsch-Türke am Mittwoch: „Ich kenne ihn schon eine ganze Weile, wir wissen alle, dass er gegen Krieg ist und es nicht so gemeint hat.“

Kabak hatte als Ersatzspieler der türkischen Nationalmannschaft sowohl gegen Albanien (1:0) als auch in Frankreich (1:1) beim Jubel salutiert. Diese Geste wird als Bezug auf die umstrittene Offensive türkischer Streitkräfte in Nordsyrien gewertet. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) setzte am Mittwoch einen „Ethik- und Disziplinar-Inspektor“ zur Untersuchung der Vorfälle ein.

St. Pauli: Diamantakos und Lawrencen melden sich zurück

Der FC St. Pauli kann im Zweitliga-Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 am Sonnabend (13 Uhr, Millerntor-Stadion/Sky) möglicherweise wieder auf Dimitrios Diamantakos und James Lawrence bauen. Der griechische Torjäger Diamantakos und der walisische Abwehrchef Lawrence haben ihre Blessuren soweit auskuriert und meldeten sich im Mannschaftstraining zurück, teilte der Kiezclub am Mittwoch mit.

Dagegen spulten die weiter angeschlagenen Mittelfeldakteure Christian Conteh, Niklas Hoffmann und Luis Coordes ein individuelles Programm ab. Für das Trio könnte die Begegnung noch zu früh kommen.

Dresden will sich mit Fans versöhnen

Zweitligist Dynamo Dresdens will nach zuletzt zwei Niederlagen nacheinander am Freitag (18.30 Uhr/Sky) bei Greuther Fürth wieder seine Anhänger versöhnen. „Natürlich sind die Fans enttäuscht, wir Spieler aber auch“, sagte Mittelfeldspieler Baris Atik am Mittwoch bei der Pressekonferenz im Rudolf-Harbig-Stadion.

Dresdens Fans fielen beim vergangenen Auftritt ihres Teams vor der Länderspielpause (0:2 gegen Hannover 96) mit lauten Pfiffen und wütenden Rufen wie „Wir wollen euch kämpfen sehen!“ auf. Atik forderte deswegen etwas mehr Verständnis. „Wir sind eine Junge Mannschaft und lernen noch“, sagte der 24-Jährige.

Als Tabellen-14. sind die Sachsen nur einen Punkt vor den Abstiegsrängen entfernt, Gegner Fürth hat als Elfter aber nur zwei Zähler mehr. Gegen die Franken muss Trainer Cristian Fiel aber auf die verletzten Alexander Jeremejeff und Tim Boss sowie den rotgesperrten Niklas Kreuzer verzichten.

DFB trauert um Ex-Chefankläger Hilpert

Der Deutsche Fußball-Bund trauert um seinen langjährigen Kontrollausschuss-Vorsitzenden Horst Hilpert. Der Funktionär starb am Dienstag im Alter von 82 Jahren in seinem Geburtsort Bexbach, wie der Saarländische Fußballverband unter Berufung auf Familienkreise mitteilte. In Hilperts Amtszeit als Chefankläger beim DFB fiel der Wett- und Manipulationsskandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer.

Der Jurist hatte auch 1995 den damaligen Dortmunder Andreas Möller wegen einer Schwalbe gesperrt – ein Stück Fußballgeschichte. Hilpert meinte damals: „Ich bin sicher, die Fallsucht der Spieler hört jetzt auf.“ Der DFB und der SFV machten ihn zum Ehrenmitglied.

Hilpert war 40 Jahre ehrenamtlich im Rechtsbereich des DFB, des Regionalverbandes Südwest und des Saarländischen Fußballverbandes tätig. Von 1992 an führte er 15 Jahre lang den Vorsitz des Kontrollausschusses. Hauptamtlich war er Präsident des Landesarbeitsgerichts des Saarlandes (1986 bis 1999) und Präsident des Saarländischen Verfassungsgerichtshofes (1986 bis 1995). Insgesamt veröffentlichte er nach Angaben des SFV sechs Bücher zum Thema Sportrecht.

Clubs gegen Bierhoff-Vorstoß Aufspaltung der 3. Liga

Rote Zahlen und ein rotes Tuch: Die 3. Liga bleibt zwar das finanzielle Sorgenkind des deutschen Profifußballs, die von Oliver Bierhoff angeregte Neugliederung lehnen die Clubs aber dennoch ab. „Das Verwässern der 3. Liga macht keinen Sinn. Ich sehe derzeit überhaupt keinen inhaltlichen Ansatz dafür“, sagte Geschäftsführer Mario Kallnik vom 1. FC Magdeburg als Mitglied des Drittliga-Ausschuses bei der Bilanz-Präsentation des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Die am Mittwoch vorgelegten Zahlen sind alles andere als rosig. Trotz eines Umsatzrekords in der vergangenen Spielzeit in Höhe von 185,6 Millionen Euro verzeichneten die 20 Klubs mit einem durchschnittlich Minus von 1,5 Millionen Euro pro Verein einen Rekordverlust. Zum neunten Mal in elf Jahren machten die Clubs in ihrer Gesamtheit Miese.

Obwohl der Umsatz um rund 30 Millionen Euro gesteigert werden konnte, beendeten nur sieben Vereine die Spielzeit mit einem Plus. Dagegen schrieben 13 Vereine rote Zahlen. Das negative Eigenkapital belief sich zum Stichtag am 31. Dezember 2018 auf 15,6 Millionen Euro. Das bedeutet ein durchschnittliches Minus von 781.000 Euro pro Club. Die Verbindlichkeiten betragen insgesamt 113,3 Millionen, das entspricht im Schnitt 6,7 Millionen Euro pro Verein.

Bierhoff hatte im Rahmen seines „Projekts Zukunft“ eine Neustrukturierung der 3. Liga ins Gespräch gebracht. „Würde es helfen, sie in Zukunft wieder zweigleisig laufen zu lassen, oder sogar dreigleisig?“, fragte Bierhoff zuletzt im kicker. Dies könne „eine Möglichkeit sein, jüngeren Spielern mehr Spielmöglichkeiten zu geben“.